Verlagerung von Mittelmeerroute

Rettung für Menschen auf der Flucht, Foto: Sea-Watch
Erstmals haben die meisten Flüchtlinge und Migranten die westliche Mittelmeerroute über Spanien bei der Einreise in die EU genutzt. Über Italien kamen gleichzeitig deutlich weniger Menschen als zuletzt an, teilte die EU-Grenzschutzagentur Frontex jetzt mit. In der ersten Jahreshälfte 2018 seien 14.700 Menschen über Spanien in die EU gekommen – fast doppelt so viele wie zwischen Januar und Juni 2017. Insgesamt gab es in der ersten Jahreshälfte 2018 mit rund 60.430 halb so viele Grenzübertritte in die EU wie im Vorjahreszeitraum – hauptsächlich weil deutlich weniger Migranten als zuvor auf der zentralen Mittelmeerroute kommen.
Derweil sind Hunderte Bootsflüchtlinge, deren Aufnahme Italien verweigert hatte, nach tagelanger Blockade im Mittelmeer in Sizilien an Land gegangen. Erst nach der Zusage von Deutschland und anderen EU-Ländern, jeweils 50 der insgesamt 447 Geretteten zu übernehmen, erklärte sich Italien zu diesem Schritt bereit. An dem Vorgehen wurde heftige Kritik laut.
Ebenfalls umstritten: das Flugverbot für das Aufklärungsflugzeug „Moonbird“ der Seenotretter von Sea-Watch. Derzeit darf die Maschine das Hoheitsgebiet von Malta nicht ver- lassen. fab/dpa