Viele Opfer nach Tanker-Kollision

Beklagt zehn Vermisste und fünf Verletzte: der US-Lenkwaffenzerstörer „John S. McCain“, Foto: US-Navy
Die US-Navy ist erneut von einem schweren Schiffsunglück betroffen.
In der stark befahrenen Straße von Malakka stießen am Sonntagmorgen Ortszeit der in Japan stationierte US-Lenkwaffenzerstörer USS „John S. McCain“ (DDG 56) und der unter Liberia-Flagge fahrende, 2008 gebaute Produktentanker „Alnic MC“ (IMO 9396725) aus bislang ungeklärter Ursache zusammen. Mit mehr als 2000 Schiffen pro Tag gilt diese natürliche Seestraße als eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Auf dem 1994 in Dienst gestellten US-Kriegsschiff, das Teil der 7. US-Flotte ist, kam es zu größeren Personalverlusten: Die Marine spricht von weiterhin zehn Vermissten sowie fünf Verletzten. Während letztere mittels Helikopter nach Singapur zur ärztlichen Versorgung geflogen wurden, erbrachte die intensive Suche nach den Vermissten bis Redaktionsschluss keine Ergebnisse. An dieser Suche waren neben Flugzeugen und Hubschraubern auch eine Vielzahl von Schiffen beteiligt, darunter zahlreiche Einheiten, auch der Marine Singapurs. Die US-Navy richtete zudem für die Angehörigen des mit einer Besatzung von rund 350 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften fahrenden Zerstörers ein spezielles Krisenbetreuungszentrum ein.
Der 154 Meter lange und 20 Meter breite Zerstörer wurde im achteren Bereich an Backbordseite beschädigt. Nach amerikanischen Angaben wurden dabei Mannschaftsunterkünfte sowie Maschinen- und Kommunikationsräume zum Teil so schwer beschädigt, dass es zu einem Wassereinbruch kam. Trotz der Schäden gelang es der „John S. McCain“, aus eigener Kraft die Fahrt fortzusetzen. Sie nahm dabei Kurs auf den Hafen des asiatischen Stadtstaats Singapur. Auf dem Tanker gab es nach Angaben der Hafenbehörden in Singapur keine Verletzten, jedoch höheren Sachschaden.
Im Juni war das Navy-Schiff „USS Fitzgerald“ mit dem Containerschiff „ACX Crystal“ kollidiert (siehe nebenstehender Artikel). EHA/dpa