„Waschbär“ war ein voller Erfolg

Mission erfolgreich beendet: Nach der dreitägigen Einsatzübung „Racoon“ (Waschbär) von Sicherheitsbehörden und Spezialeinheiten in der Lübecker Bucht ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. Vor allem das neue Einsatzschiff „Bamberg“ (BP 82) der Bundespolizei habe sich bewährt, heißt es. Durch ihre Größe, ihren Aktionsradius, das Hubschrauberlandedeck und die Möglichkeit, Einsatzmittel der GSG 9 aufnehmen zu können, schaffen die Schiffe der neuen „Potsdam“-Klasse die Voraussetzung, autark ohne landseitige Unterstützung operieren zu können. So konnten die Einsatzkräfte der GSG 9 parallel mit Mehrzweckbooten und Polizeihubschraubern vom Einsatzschiff aus starten, den Zugriff einleiten und die Gefahrenlage erfolgreich bewältigen.

Als Übungsszenario für die Übung wurde auf Basis des internationalen Abkommens ISPS („Internationaler Code für die Gefahrenabwehr an Bord von Schiffen und in Hafenanlagen“) ein terroristischer Angriff an Bord der 2001 gebauten RoPax-Fähre „Nils Holgersson“ (IMO 9217230) der Reederei TT-Line angenommen. Das Schiff, das eigentlich zwischen Lübeck, Rostock und Trelleborg verkehrt, konnte als Übungsplattform genutzt werden.

Die Besatzung der „Nils Holgersson“ war eng in die Übung eingebunden, trainierte auf mehreren Ebenen die Umsetzung des ISPS-Codes und konnte daraus bestehende Handlungsempfehlungen optimieren. Diese können künftig in den Gefahrenabwehrplan des Schiffes einfließen. Um auf derartige Lagen vorbereitet zu sein und die Schifffahrt vor drohenden Angriffen von außen zu schützen, trainierten das BSH und die Bundespolizei den Einsatz. Neben Booten, Schiffen und Hubschraubern war auch ein Führungsstab aktiv. Beamte der GSG 9 enterten das Fährschiff von ihren bis zu 1000 PS starken Mehrzweckbooten und einem Hubschrauber aus und gingen an Bord gegen die vermeintlichen Terroristen vor. „Was die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei See angeht, glaube ich, ist diese Übung wirklich ein Meilenstein, weil wir noch nie zuvor diese großartigen Möglichkeiten hatten, die die neuen Einsatzschiffe mit sich bringen. Mit einer Logistik, die im Prinzip absolut auf unseren Einsatz zugeschnitten ist“, so Jerome Fuchs, der Kommandeur der 1972 für nationale und internationale Spezialeinsätze gegründeten GSG 9. „Von See aus operieren zu können mit unseren Einsatzbooten, den Hubschaubern, das ist schon etwas Besonderes. Und was die Zusammenarbeit mit dem BSH angeht, habe ich das bisher auch bei keiner maritimen Übung so eng und kooperativ erlebt.“

„Das präsentierte hochprofessionelle Agieren der einzelnen Einsatzkomponenten der Bundespolizei zeigt einmal mehr den Leistungsstand aller Beteiligten“, sagte Olaf Lindner, Präsident der Bundespolizeidirektion 11. BSH-Präsidentin Dr. Karin Kammann-Klippstein dankte der Besatzung der „Nils Holgersson“ sowie allen Einsatzkräften für die Zusammenarbeit. „Auch, wenn es derzeit keine konkrete Gefährdungslage gibt, können wir Szenarien einer akuten Gefährdung im maritimen Bereich nicht vollständig ausschließen. Wir haben in den vergangenen drei Tagen die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten in einer sehr komplexen Gefahrenlage erfolgreich getestet. ‚Racoon‘ hat gezeigt, dass die Bundespolizei für den Ernstfall sehr gut aufgestellt ist“, sagte sie. tja

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