„Wuppertal“ außer Dienst gestellt

Jetzt außer Dienst: die „Wuppertal“, Foto: Wolfgang Wohlers

Der noch namenlose Nachfolger mit der internen Bezeichnung SRB 76, Foto: Erik Saanila
Das Seenotrettungsboot „Wuppertal“ ist jetzt nach knapp 25 Jahren außer Dienst gestellt worden.
Die Bilanz: Bei ihren Einsätzen an der Ostseeküste vor Maasholm hat die Einheit in 370 Einsätzen rund 830 Menschen gerettet, teilte die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit. Die „Wuppertal“ werde künftig als Ausstellungsstück an Land für die freiwillige, unabhängige und rein spendenfinanzierte Arbeit der Seenotretter werben.
Am 13. April 2018, beinahe auf den Tag genau 25 Jahre nach ihrer Indienststellung am 14. April 1993, soll die „Wuppertal“ auf ihrer ersten Station Kühlungsborn der Öffentlichkeit übergeben werden. Für 15 Uhr ist dann ein kleiner öffentlicher Festakt an der DGzRS-Station im Ortsteil West an der Ostseeallee vorgesehen. Dazu erwarten die Seenotretter auch Gäste aus Maasholm und Wuppertal.
Das Seenotrettungsboot wird „hoch und trocken“ vor dem historischen Rettungsschuppen der Seenotretter aufgestellt, so die DGzRS. Mit einer Informationstafel werde es „eingebettet in einen ortskundlichen Rundgang des Ostseebades“. In Kühlungsborn war die „Wuppertal“ bis 2002 stationiert. Getauft wurde sie seinerzeit auf den Namen „Butt“, unter dem sie von 2002 bis 2010 auch von Zinnowitz auf Usedom aus im Einsatz war.
In Maasholm war das Seenotrettungsboot ab Ende 2010 stationiert. Dort erhielt es im September 2012 den Namen „Wuppertal“. Die DGzRS dankt einer Projektgruppe und vielen regelmäßigen Förderern der Seenotretter der Stadt Wuppertal. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit der Freiwilligen-Station Maasholm über mehrere Jahre zu finanzieren. Historische Vorbilder für die Aktion waren die Ruderrettungsboote „Barmen“ und „Elberfeld“ der Seenotretter aus dem 19. Jahrhundert. Ihre Anschaffung ging seinerzeit ebenfalls auf Initiativen aus dem Bergischen Land zurück.
Der Name Wuppertal wird auch künftig mit den Seenotrettern verbunden bleiben, nicht nur in Kühlungsborn, sondern auch in Maasholm, wo im Stationsgebäude seit Jahren neben vielen maritimen Ausstellungsstücken auch eine Wuppertaler Flagge hängt. Das dortige Revier gehört zu den einsatzreichsten der DGzRS. Zusammen mit dem Seenotrettungskreuzer „Nis Randers“ erreichen die Seenotretter an der Schleimündung Jahr für Jahr mehr als 100 Alarmierungen. Etwa ein Fünftel dieser Einsätze entfallen auf die Freiwilligen-Station Maasholm. Sie erhält als Ersatz für die sieben Meter lange und rund 24 Knoten schnelle „Wuppertal“ das derzeit noch namenlose Seenotrettungsboot mit der internen Bezeichnung SRB 76. Es handelt sich um einen 8,9 Meter langen, 400 PS starken und bis zu 36 Knoten schnellen Prototyp. Die Seenotretter wollen den Neubau in diesem Jahr erproben. fab