Zollkreuzer rettet Motoryacht

Am 4. August 2009 im Hamburger Hafen getauft: der Doppelrumpf-Zollkreuzer „Helgoland“, Foto: Hasenpusch
Die Besatzung des Zollschiffs „Helgoland“ hat eine havarierte dänische Motoryacht in der stürmischen Nordsee gerettet.
Der Schiffsführer hatte über Funk „Wasser im Boot und seekranke Besatzung“ gemeldet, wie der Zoll jetzt mitteilte. Die Beamten fanden an Bord drei Männer und eine Frau vor. Zudem war der Mast gebrochen.
Außer dem Zollschiff war auch der Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ von der Station Helgoland der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu Hilfe geeilt. In Begleitung des 46 Meter langen Rettungskreuzers schleppte die „Helgoland“ den Havaristen schließlich in den Hafen von Deutschlands einziger Hochseeinsel. Die Segler waren ursprünglich von den Niederlanden mit dem Ziel Ostsee gestartet.
Bei der „Helgoland“ handelt es sich um einen 2009 in Dienst gestellten Hochsee-Zollkreuzer. Das nach dem SWATH-Design entwickelte Doppelrumpfschiff wurde nach zweijähriger Bauzeit von der damaligen TKMS Blohm + Voss Nordseewerke GmbH abgeliefert. Der 49,35 Meter lange und 19 Meter breite Kreuzer verfügt über eine dieselelektrische Maschinenanlage mit vier Generatorsätzen, bei denen jeweils ein 16-Zylinder-Dieselmotor des Typs MTU 4000 einen Drehstromgenerator antreibt. Bei einer Durchschnittgeschwindigkeit von 15 Knoten kommt die „Helgoland“ so auf eine Reichweite von etwa 2300 Seemeilen.
An Bord befindet sich außerdem ein 8,5 Meter langes Schlauchboot, das Geschwindigkeiten von mehr als 40 Knoten erreichen kann. Beim Hamburger Hafengeburtstag im vergangenen Mai wurde mit Hilfe des Tochterbootes „Kegelrobbe“ zudem eine Person aus dem Hafenbecken gerettet. ger/lno