Zwei Zoll-Flaggschiffe in Cuxhaven

Grüner Rumpf, weiße Aufbauten: die 49 Meter langen „Helgoland“ und „Borkum“ (1599 BRZ), Foto: Behling
Cuxhaven ist der deutsche Hafen mit den meisten Anläufen von großen Swath-Schiffen.
Kürzlich gab es dort eine seltene Begegnung. Die beiden Flaggschiffe des deutschen Zolls lagen für wenige Stunden gemeinsam im Fischereihafen. Die Swath-Schiffe „Helgoland“ und „Borkum“ absolvierten in Cuxhaven Crew-Wechsel und Ausrüs tungsaufgaben. Dabei lagen sie unweit der Swath-Lotsenschiffe für die Versetzposition Elbe 1. „Swath“ ist bekanntlich die Abkürzung für „Small Waterplane Area Twin Hull“. Eine Bauweise, bei der die Schiffe ähnlich wie Halbtaucher von ihren beiden Rümpfen als Schwimmkörpern ihren Auftrieb erhalten. Dadurch haben diese Swath-Einheiten eine deutlich größere Stabilität bei Wellengang als Einhüllenschiffe. Ein Prinzip, das 1938 in Großbritannien entwickelt und 1946 in den USA als Patent anerkannt wurde.
Die 2009 in Dienst gestellte „Helgoland“ und die 2010 abgelieferte „Borkum“ sind ganzjährig auf Seepositionen in der Deutschen Bucht unterwegs. Die Schiffe entstanden bei den Nordseewerken Emden. Mit 1599 BRZ und 138 Tonnen Tragfähigkeit gehören sie zu den größten Swath-Typen in der Deutschen Bucht. Angetrieben werden die 49 Meter langen und 19 Meter breiten Einheiten von vier MTU-Dieselmotoren des Typs 16V4000 M40B, die den Strom für die beiden Elektro-Asynchronmotoren erzeugen, die auf die Wellen wirken. Damit erreichen die beim GL klassifizierten Schiffe eine Geschwindigkeit von fast 20 Knoten.
Die Reichweite beträgt 2300 Seemeilen bei 15 Knoten. Heimathafen der beiden Schiffe ist Cuxhaven. Dort hat eine Vielzahl der maritimen Behörden für die Deutsche Bucht ihre Basis. Auch das Havariekommando hat hier seinen Sitz. FB/FBi