2020 ist gefühlt schon morgen

Das war mal ein echter „Wegschunkler“ in den Hafenkneipen an der Waterkant: Hans Albers’ „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise …“ Der Refrain dieses bekannten Schlagers aus einer maritimen Welt von gestern hat indes eine erstaunlich starke Gegenwarts-Aussagekraft: Denn die internationale Schifffahrtsindustrie wünscht sich derzeit schon so etwas wie einen „Kapitän“, der genau weiß, wohin die Reise bei den Schiffsantrieben und -kraftstoffen von morgen führen wird.

So viel ist schon heute klar: Es wird eine Reise in eine „grüne“ Zukunft sein, da muss die Schifffahrt vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels ein großes Versprechen abgeben. Es besagt, dass sie den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen bis 2050 gegenüber dem Referenzjahr 2008 halbieren wird. Auch das gehört zu dieser Reisegeschichte in eine sauberere Klima-Zukunft dazu: Es sollen schon vor dem genannten Zieldatum, das heißt kurz- und mittelfristig, klimaschutzwirksame Maßnahmen umgesetzt werden, um zu messbaren Erfolgen zu kommen.

Wie groß das Rätselraten, ja, die Verunsicherung in offenkundig breiten Teilen der Branche ist, zeigte sich am Montagabend im Hamburger Hafen-Klub mit seiner Fachdiskussion über die neuen Schwefelobergrenzen. Der Grad der Verunsicherung dürfte dabei vor allem bei jenen tendenziell steigen, die erst jetzt erkennen, dass es mit dem Stichtag 1. Januar 2020 und den damit weltweit verbindlichen neuen Schwefelobergrenzen ernst wird.

Entspannter dürfen hingegen jene Reedereien sein, die seit Jahren einen klaren „Kurs Umwelt“ angelegt haben. Ein Vertreter dieser Unternehmen war an diesem Abend mit dem Hamburger Schifffahrtsexperten Dr. Hermann Klein von Carnival Maritime gegeben. Die Mischung macht’s für das Unternehmen: Man setzt sowohl auf Scrubber, als auch auf LNG, aber auch auf neue Fuels wie in einiger Zukunft den Wasserstoff.

Mit einer Grunderkenntnis sollte jeder der 130 Teilnehmer der Veranstaltung den Heimweg angetreten haben: Es ist höchste Zeit, sich mit dem „Morgen“ bei Schiffsantrieb und Treibstoff zu beschäftigen. Wohl dem, der in seinen Reihen einen Kapitän hat, der genau weiß, wohin die Reise geht.

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<link>eckhard.arndt@dvvmedia.com

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