Abwrackprämie für alte Kutter

Flotte im Umbruch: Künftig weniger Fischkutter im Einsatz (Foto: Arndt)
Schleswig-Holsteins Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schlägt die Einführung einer Art „Abwrackprämie“ für ältere Fischereifahrzeuge oder auch „Stilllegungsprämie“ als Reaktion auf die Verringerung der Dorschfangmengen in der Ostsee vor.
Dafür sprach er sich am Dienstag gegenüber NDR Info aus. Darüber hinaus sollten vor allem jene Fischereibetriebe zur Aufgabe bewogen werden, in denen die Inhaber 60 Jahre und älter sind. Habecks Überlegungen folgen auf die aktuelle Entscheidung der EU-Fischereiminister zur Reduktion der Fangmengen, um die stark strapazierten Dorschbestände vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Danach reduziert sich die Fangmenge in der westlichen Ostsee um 56 Prozent gegenüber 2016, in der östlichen Ostsee um 25 Prozent. Ursprünglich hatte die EU-Kommission sogar vorgeschlagen, die Fangmengen im Westen um 88 Prozent zu kürzen. Nach aktuellen Berechnungen des Rostocker Thünen-Instituts für Ostseefischerei leben im westlichen Ostseebereich rund 20 Millionen Dorsche. Die Gegen finanzierung einer solchen Abwrackprämie müsste Habeck zufolge in erster Linie über entsprechende EU-Töpfe erfolgen, ergänzt um eine länderspezifische Kofinanzierung. Der Landesfischereiverband Schleswig-Holstein forderte in jedem Fall eine finanzielle Unterstützung für die Betriebe. Die Fischer seien bereit, ihren Teil zur Schonung der Bestände beizutragen. EHA/dpa