Alte Rethehubbrücke endet im Hochofen

Sie gilt als ein Wahrzeichen und auch Orientierungspunkt am südlichen Rand des Hamburger Hafens: die Rethehubbrücke. 1934 gebaut, sind ihre Tage ab jetzt gezählt.

Bereits am frühen Freitagabend beginnt die Phase eins der durchaus komplexen Abbrucharbeiten an diesem Bauwerk, das auch die massiven Weltkrieg-2-Bombardements auf den Hamburger Hafen fast unbeschadet überstanden hatte. Dennoch nagte der Zahn der Zeit, vor allem aber auch die intensive Verkehrsbelastung an dieser Brücke.

Neben dem reinen Straßenverkehr, gerade in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten sehr stark geprägt durch wachsenden Lkw-Anteil, wurden die Brückenstrukturen auch durch den wachsenden Bahnverkehr belastet. So befindet sich direkt vor der Brücke der Rangierbahnhof Hohe Schaar. Als Folge der Dauerbelastung kam es daher in den letzten 13 Jahren wiederholt zu empfindlichen Brückenausfällen, was gerade für die im Bereich des südlichen Reiherstiegs beheimateten Hafen- und Umschlagbetriebe sowie für Reedereien ein Problem darstellte. Daher entschied die HPA, den Brücke-Oldie durch einen Neubau zu ersetzen. Parallel zur alten Hubbrücke entstand so die Rethe-Klappbrücke. Sie konnte im Dezember 2017 feierlich eingeweiht werden und gilt seitdem als eine der größten Klappbrücken in Europa. Zu ihren besonderen Vorteilen gehört dabei, dass es für den Bahn- und den Straßenverkehr gesonderte Fahrwege gibt. Auf diese Weise werden die beiden über die Verkehrsströme getrennt, was wiederum dem allgemeinen Verkehrsfluss zugute kommt. In den zurückliegenden Monaten hat die neue Klappbrücke ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt, sodass die HPA jetzt in Ruhe mit der Demontage des alten Bauwerks beginnen kann.

Am Freitagabend wird zunächst das rund 600 Tonnen schwere Hubteil aus der Gesamtkonstruktion entnommen. Dabei kommt kein Schwimmkran zum Einsatz. Vielmehr wird das rund 77 Meter lange Brückenteil unter Ausnutzung des natürlichen Tidenhubs auf einen Ponton gesenkt und dann abtransportiert. Die Abbrucharbeiten sollen im Frühjahr 2019 abgeschlossen werden. Der Stahl landet im Hochofen. EHA

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