Bekenntnis zu Hamburg bekräftigt
Nach der Übernahme aller Anteile hat DNV GL-CEO Remi Eriksen das Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Hamburg bekräftigt.
„Mit unserem maritimen Hauptquartier haben wir die richtigen Experten vor Ort, um die Hansestadt bei technischen Herausforderungen auf dem Weg zu einem Hafen 4.0 und einer emissionsfreien städtischen Flotte zu unterstützen. Eine enge Partnerschaft mit der Stadt ist für uns und unsere Kunden sehr wichtig.“ Das erklärte der Manager am Freitag bei einem Treffen mit Wirtschaftssenator Frank Horch im Rathaus. Auch mit der HPA sei DNV GL zu verschiedenen Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsthemen im Gespräch.
Die früheren Tchibo-Mitbesitzer Günter Herz und seine Schwester Daniela Herz-Schnoeckel haben ihren Anteil von 36,5 Prozent am technischen Dienstleistungskonzern DNV GL verkauft (thb.info 14. Dezember 2017). Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Dem Vernehmen nach soll Herz deutlich mehr als 500 Millionen Euro erlöst haben. Die Geschwister hatten 2006 den Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg übernommen und damit vor einer feindlichen Übernahme durch den französischen Konkurrenten Bureau Veritas oder einer anderen Gesellschaft bewahrt. 2012 führte Herz den GL mit DNV zusammen; die beiden Firmen fusionierten im Jahr darauf. Beim Zusammenschluss floss kein Geld, sondern Herz erhielt Anteile an der neuen Gesellschaft DNV GL, die er nun verkaufte. Die Stiftung ist damit Alleinbesitzer.
DNV GL hat 13.000 Beschäftigte in weltweit 100 Ländern und prüft Schiffe, Öl- und Gasförderanlagen, Kraftwerke sowie andere technische Großeinrichtungen. Die maritime Sparte macht rund 40 Prozent des Konzernumsatzes aus. Für DNV GL arbeiten in Deutschland 1500 Beschäftigte, davon 1100 in der Hansestadt.
2016 verbuchte DNV GL umgerechnet 2,1 Milliarden Euro Umsatz und einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 15,7 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen sind nicht veröffentlicht, doch geht es wesentlichen Kundengruppen von DNV GL nicht besonders gut. Die Werften bekommen weltweit nur noch wenige Aufträge und auch neue Offshore-Öl- und Gasförderplattformen werden kaum gebaut. Das dürfte auch die Geschäfte von DNV GL beeinträchtigen. FBi