Bessere Verkehrsanbindungen gefordert

Von links: Reinhard Meyer, Peter Altmaier, Michael Westhagemann (Vorstandsvorsitzender Industrieverband Hamburg, IVH), Landrat Dr. Jörn Klimant und Frank Schnabel, Foto: Brunsbüttel Ports
Die Unternehmen am Industriestandort Brunsbüttel haben ihre Forderung nach einer besseren Verkehrsanbindung erneuert.
Die notwendigsten Infrastrukturmaßnahmen seien neben dem Weiterbau der Autobahn 20 mit der Elbquerung bei Glückstadt insbesondere der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke nach Brunsbüttel sowie der dreispurige Ausbau der Bundesstraße 5 über Wilster-West hinaus. Das sagte der Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, Frank Schnabel, am Mittwochabend beim 27. Brunsbütteler Industriegespräch.
„Wir sollten die Unterelbe als einen gemeinsamen Wirtschaftsraum sehen und entwickeln. Nur gemeinsam können wir die Region voranbringen. Das Kirchturmdenken hilft nicht“, führte Schnabel weiter aus. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) zeigte Verständnis für die Forderungen. „Brunsbüttel lebt davon, die Anbindung muss verbessert werden“, erklärte er. Mit dem ersten Spatenstich zum dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Wilster-West sei ein erster wichtiger Schritt getan.
„Natürlich muss es danach das Ziel sein, die B5 bis Brunsbüttel weiter auszubauen.“ Der Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel sei für Schleswig-Holstein von besonderer Bedeutung, und die Landesregierung sei sich der Verantwortung bewusst, den Standort mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu unterstützen.
Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) verwies auf den Anfang August verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan bis zum Jahr 2030. Dieser umfasse deutschlandweit rund 1000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 269,6 Milliarden Euro. In frastruktur sei nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung. Daher habe die Bundesregierung die Finanzmittel für Infrastrukturausgaben deutlich erhöht, sagte Altmaier.
Der Brunsbütteler ChemCoast Park gilt mit 2000 Hektar Fläche als größtes zusammenhängendes Industriegebiet in Schleswig-Holsteins. Von den dort ansässigen Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche hängen rund 12.500 Arbeitsplätze ab, darunter knapp 4000 direkt am Standort. Außerdem gilt Brunsbüttel mit rund zwölf Millionen Tonnen Ladung pro Jahr als sechstgrößter Seehafenstandort Deutschlands. lno/FBi