Brunsbüttel-Schleuse bis 2026
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) belegt in der Prioritäten-Liste der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) weiterhin einen Spitzenplatz.
Das unterstrich neben Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, GDWS-Präsident, auch Dr. Norbert Salomon, Abteilungsleiter Wasserstraßen/ Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium (BMVI), am Donnerstag in Kiel. Sie und weitere Experten der maritimen Wirtschaft waren Gastredner auf dem inzwischen zu einer Institution avancierten „Reis & Curry-Essen“ des Lotsengesangvereins Knurrhahn von 1929 e.V. Dieses Festessen, zu dem in diesem Jahr Chor-Chef Kapitän Frank Gülzow rund 250 Gäste aus dem In- und Ausland im Hotel Maritim Kiel begrüßte, schließt sich an die Jahreshauptversammlung der Bundeslotsenkammer an.
Witte wies darauf hin, dass für die weitere, langfristig angelegte Ertüchtigung und zugleich Leistungssteigerung des NOK insgesamt rund zwei Milliarden Euro durch den Bund zur Verfügung gestellt werden. „Davon werden derzeit gerade rund 500 Millionen Euro verbaut“, ergänzte Witte. Innerhalb des umfangreichen NOK-Maßnahmenbündels nehme dabei der Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel einen Top-Platz ein. Das Projekt liegt indes deutlich hinter seinem ursprünglichen Kosten- und Zeitplan. Witte stellte vor den Teilnehmern der Veranstaltung, zu denen auch viele Vertreter der Reedereien gehörten, für die Inbetriebnahme der dringend erwarteten zusätzlichen Schleusenkammer „Ende 2026“ in Aussicht.
Mit großem Einsatz betrieben seine Mitarbeiter zudem weitere Teil-Bauvorhaben in der verkehrsreichsten künstlichen Wasserstraße der Welt, für die im Juni das 125-jährige Jubiläum im größeren Stil gefeiert wird.
Zu den weiteren Projekten gehört der Ausbau der sogenannten „Oststrecke“ ebenso wie die Erneuerung einer Schleusenkammer im Komplex Kiel-Holtenau, so Witte. Was das Teilvorhaben „Oststrecke“ betrifft, hat sich zum offiziellen Startsignal auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für Ende April angesagt.
Doch nicht nur auf dem NOK ruht der Fokus. Erleichtert zeigte sich Witte, dass es „nach 19 Jahren“ schließlich gelungen sei, „Baurecht“ für die Elbfahrrinnen-Anpassung zu bekommen. Inzwischen liefen die Arbeiten auf Hochtouren. Witte: „Am Ende werden wir rund 21 Monate für das Baggern verbraucht haben.“
Kapitän Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer, hob vor den Gästen noch einmal den einzigartigen Kraftakt im Zusammenhang mit einer zukunftsweisenden Neuregelung der Lotsenausbildung hervor. Dalege sprach von einem „dritten Weg“, „von dem wir auf keinen Fall abweichen dürfen“. Die Sicherung des Lotsennachwuchses sei auch deshalb so bedeutsam, weil bis 2030 bis zu 350 erfahrene Seelotsen in den verdienten Ruhestand gehen werden. EHA