Bunkerverbrauch reduzieren

Dient als Testplattform: die zwischen Kiel undGöteborg fahrende „Stena Scandinavica“, hierim Hafen von Kiel beim Be- und Entladen. Auf der Brücke herrscht volle Konzentration. (o.), Fotos: Arndt/Stena Line

Die schwedische Stena-Reederei gilt in Schifffahrtskreisen als besonders innovationsfreudig: Ob gewaltige RoPax-Katamaran-Fähren oder auch der Einsatz von alternativen Antriebssystemen, die Schweden sind gerne Pioniere ihrer Industrie.
In enger Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Hitachi entwickelt die Reederei derzeit ein sogenanntes „KI-Modell“. Es soll den treibstoffeffizientesten Betrieb eines Schiffes zum gewünschten Ziel vorhersagen können. Das Modell wird die Mannschaft an Bord unterstützen und soll einen wichtigen Beitrag zum Nachhaltigkeitsziel von Stena Line leisten, den Treibstoffverbrauch jährlich um 2,5 Prozent zu senken. Weniger Treibstoff bedeutet nicht nur geringere Kosten, sondern bewirkt auch weniger klimaschädliche Emissionen. „Das Modell simuliert viele verschiedene Szenarien, bevor es die optimale Routen- und Leistungseinstellung vorschlägt. Mithilfe von KI können wir eine Reihe von Variablen wie Strömungen, Wetterbedingungen, Flachwasser und Geschwindigkeit in verschiedenen Kombinationen berücksichtigen, die manuell nicht möglich wären“, sagt Lars Carlsson, Leiter der KI-Abteilung bei Stena Line.
Das Modell ist noch in der Entwicklung. Ohne das Engagement des Kapitäns und seiner Mannschaft wäre die Weiterentwicklung nicht zu realisieren. Die erste Pilotstudie findet daher auf der RoPax-Fähre „Stena Scandinavica“ unter der Leitung von Senior Master Jan Sjöström statt. Er arbeitet seit 40 Jahren für die Reederei mit Sitz in Göteborg und gilt als wahrer Experte, wenn es um die Treibstoff einsparung geht.
Das Ziel von Stena Line ist es, dass das gesamte Unternehmen bis 2021 von KI unterstützt wird. Die aktuelle Pilotstudie auf „Stena Scandinavica“ bezieht damit die „Rennstrecke“ Göteborg–Kiel mit ein. Sie ist die erste von mehreren Studien über KI-gestützte Fährfahrten innerhalb der Flotte in diesem Jahr. Am Ende des Jahres wird es eine Bewertung des Projekts geben. EHA
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