China größter deutscher Handelspartner

Chinas erster Megaboxer: Die 400 Meter lange „Cosco Shipping Aries“ wird am Donnerstag im Hamburger Hafen erwartet, Foto: Cosco
China hat im vergangenen Jahr seine Position als wichtigster Handelspartner Deutschlands behauptet.
Mit der Volksrepublik wurden 2017 Waren im Wert von 186,6 Milliarden Euro ausgetauscht, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. China war bereits 2016 an den USA vorbeigezogen und zum größten Handelspartner der Bundesrepublik aufgestiegen.
Auf Rang zwei standen laut den vorläufigen Zahlen die Niederlande mit einem Warenverkehr mit Deutschland von 177,3 Milliarden Euro. Es folgen die USA mit 172,6 Milliarden Euro an Ausfuhren und Einfuhren zusammengerechnet. Frankreich fiel 2017 hingegen von Platz zwei auf Rang vier zurück. Das Nachbarland war fast vierzig Jahre lang – von 1975 bis 2014 – Deutschlands bedeutendster Handelspartner gewesen.
Größter Abnehmer deutscher Ausfuhren blieben die Vereinigten Staaten, in die Waren im Wert von 111,5 Milliarden Euro exportiert wurden. Es folgten unverändert Frankreich und China. Weniger Ausfuhren gab es indes nach Großbritannien. Das Land rutschte in der Rangfolge der deutschen Exportabnehmer auf Platz fünf ab. Nach dem Brexit-Votum im Sommer 2016 hatten sich viele Unternehmen verunsichert gezeigt.
Derweil ist der Überschuss Deutschlands im Handel mit den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes führte Deutschland für 50,5 Milliarden Euro mehr Waren in das Land aus, als es von dort bezog. Im Jahr zuvor hatte der Exportüberschuss bei 48,9 Milliarden Euro gelegen. Deutschland führt seit Jahren mehr Waren in die USA aus als es von dort einführt. Und die Lücke wird größer. Im Jahr 2000 lag der Exportüberschuss den Angaben zufolge noch bei 14,6 Milliarden Euro. Den höchsten Wert gab es seitdem im Jahr 2015 mit 53,5 Milliarden Euro.
Die USA, aber auch andere Länder und die EU kritisieren immer wieder Deutschlands Exportstärke. Zuletzt hatte sich der Ton aber vor allem zwischen Washington und der Europäischen Union verschärft. dpa/fab