Columbia und Marlow fusionieren

Im Management von Columbia: Der 2012 gebaute 2019-TEU-Frachter „AAL Pusan“, Foto: Gierke
Der Zusammenschluss von Columbia Shipmanagement und Marlow ist perfekt.
Die Fusionspartner bekamen jetzt grünes Licht von den Wettbewerbsbehörden. Das teilten die Unternehmen am Freitag mit. Unter dem neuen Namen Columbia Marlow wird der Dienstleister das technische Management und das Crew-Management fokussieren.
Columbia war 1978 von Heinrich Schoeller gegründet worden, 1982 startete Hermann Eden mit Marlow – jeweils mit Firmensitz in Limassol auf Zypern. Beide Firmengründer werden jeweils die Hälfte der Anteile an Columbia Marlow übernehmen.
Die Fusion ist von langer Hand geplant. Ausgehend von ihrer Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Seeleuten kündigten die Partner vor zehn Monaten an, weitere Synergiepotenziale zu heben und die Effizienz durch gezielte Kooperation zu steigern (thb.info 8. November 2016). Damals befanden sich die Gespräche zwischen Schoeller und Eden bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Unternehmen hatten damals ein Joint Venture gegründet, das IT-Lösungen fürs Schiffsmanagement weiterentwickelt und die gemeinsame Nutzung von Ausbildungsinhalten im Trainingszentrum von Marlow Navigation auf den Philippinen in den Mittelpunkt stellt.
Die jetzt feststehende Fusion von Columbia und Marlow ist auch vor dem Hintergrund des umstrittenen Schuldenerlasses der HSH Nordbank für die Schoeller Holdings zu sehen. Das Unternehmen von Heinrich Schoeller hatte zeitweise bis zu 1,5 Milliarden Euro von der HSH Nordbank geliehen und war damit der größte Einzelschuldner. Die Kredite stammen aus den Jahren 2005 bis 2008, also der Zeit unmittelbar vor Beginn der Schifffahrtskrise, als die Bank einen stark expansiven Kurs steuerte. Die HSH befürchtet ohne diesen Schritt eine Insolvenz des Unternehmens, die noch schädlicher für das Institut wäre (thb.info 11. August 2017). fab