Corona-Krise: Mittelstandslücke schließt sich

Die Kritik an den Corona-Rettungspaketen, die auch aus der maritimen Wirtschaft laut geworden war, ist nicht ungehört geblieben: So hat die Bundesregierung jetzt bei den Hilfspaketen nachgelegt und dem Mittelstand eine bessere Unterstützung zugesichert. Ein zusätzliches Schnellkreditprogramm der Staatsbank KfW soll helfen, eine Pleitewelle bei mittelgroßen Betrieben zu verhindern.

Die Maßnahme sei ein „Schritt in die richtige Richtung“, teilte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit. Der Wirtschaftsverband hatte zuvor mit dem Verband Deutscher Reeder (VDR), der Vereinigung der Unternehmensverbände (UV Nord) und dem Unternehmensverband für Groß- und Außenhandel (AGA) in einer THB-Umfrage bemängelt, dass Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten im Gegensatz zu Kleinunternehmen keine Direktzahlungen erhalten würden und bei der Vergabe von Hilfskrediten oft Schwierigkeiten mit der Hausbank hätten.

Nun soll zumindest das Kreditproblem gelöst werden. Demnach sollen mittelgroße Firmen ab sofort unkomplizierter Liquiditätshilfen mit einem Volumen von bis zu 800.000 Euro beantragen können, mit einem Zinssatz von drei Prozent auf zehn Jahre. Das Kreditrisiko trägt der Staat zu 100 Prozent – und nicht mehr wie bislang üblich zu 90 Prozent. Um das Verfahren zu beschleunigen, soll die Hausbank zudem nicht mehr die Überlebensfähigkeit des Betriebs prüfen müssen.

Die von den Verbänden geforderten Direktzahlungen wird es für mittelgroße Betriebe aber weiterhin zum Großteil nicht geben. Bislang zahlt nur Schleswig-Holstein über ein eigenes Programm Betrieben mit bis zu 50 Beschäftigten einen direkten Zuschuss von 30.000 Euro. Die IHK Nord warnte deshalb bereits vor einem Flickenteppich und rief die Küstenländer zum gemeinsamen Handeln auf. Es sei wichtig, so hieß es, dass der norddeutsche Wirtschaftsraum einheitlich gefördert werde. jki

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