Deutscher Fischereiverband zieht positive Bilanz

Der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) hat eine zufriedenstellende Bilanz des Jahres 2017 für die Nordsee und mit Abstrichen auch für die Ostsee gezogen.

Die Gesamtfänge deutscher Fischereibetriebe lagen in der Nordsee bei rund 99.000 Tonnen und ergaben bisher einen Erlös von etwa 144 Millionen Euro, wie der Verband jetzt in Hamburg mitteilte. Das sei in etwa so viel wie im Vorjahr. Die endgültige Auswertung sei aber noch nicht abgeschlossen. Es sei davon auszugehen, dass das Vorjahresergebnis übertroffen werde. In der Ostsee-Fischerei dürften am Ende die Vorjahreserlöse von etwa 19,6 Millionen Euro erreicht werden.

„Es gab keine Absatzprobleme, der europäische Binnenmarkt zeigte sich ebenso aufnahmefähig wie der Weltmarkt“, hieß es. „Die Erzeugerpreise blieben stabil bis steigend und die Treibstoffkosten lagen weiterhin auf niedrigem Niveau.“ Das Interesse der Verbraucher an Fisch aus deutschen Fängen sei ungebrochen. Für die Fischerei im Nordost-Atlantik, zu dem auch die Nordsee und die Ostsee zählen, zahle sich die nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände aus.

Mit etwa 35.000 Tonnen beim Heringsfang in der Nordsee stieg das Vorjahresergebnis um zehn Prozent. Im Frischfischbereich steigerten die Seelachsfänger ihre Fänge um 20 Prozent. Die Plattfischkutter konnten die Fangergebnisse bei Schollen und Seezungen vom Vorjahr nicht erreichen. Die Schollenquote wurde nicht ausgefischt, da einige Betriebe in die Fischerei auf Kaisergranat wechselten. Die Fänge der Krabbenfischer lagen noch unter dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Durch die gute Nachfrage stiegen die Erzeugerpreise aber auf Rekordniveau und sorgten für stabile Erlöse bei den Fischern.

Die Ostseefischer mussten 2017 eine Kürzung der Dorschquote um 50 Prozent hinnehmen. „Nicht zuletzt durch eine staatliche Beihilfe zur Krisenbewältigung konnten Betriebsaufgaben in größerem Umfang verhindert werden“, hieß es. Für 2018 sind ebenfalls Krisenhilfen vorgesehen. Die wissenschaftlichen Prognosen sagten aber bereits jetzt von 2019 an wieder deutlich bessere Dorschfänge voraus. Die Heringsfischerei in der Ostsee 2017 sei „durchwachsen“ gewesen. Für 2018 ist die Heringsquote in der westlichen Ostsee um 39 Prozent gesenkt worden. Auch hier sind 2018 staatliche Krisenhilfen vorgesehen, um Betriebsaufgaben zu verhindern. Das gilt ebenso für die Heringsfischerei.

In diesem Jahr erwartet die deutsche Flotte außerdem die Indienststellung einiger Neubauten, die im Bereich Energieeffizienz, Sozialstandards für die Mannschaften und Qualität der Erzeugnisse weitere Fortschritte bringen sollen. Derzeit ist die deutsche Hochseefischerei mit neun Trawlern aktiv. Gefischt wird auf Basis der von der Europäischen Union zugewiesenen Fangquoten für einzelne Arten und Gebiete. FBi/dpa

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