Drei Großaufträge für Boskalis

Soll gegen Sturmfluten noch besser geschützt werden. die ostfriesische Insel Wangerooge., Foto: WSA Weser-Jade-Nordsee
Für den niederländischen Wasserbau-Konzern Koninklijke Boskalis Westminster bleibt der deutsche Markt weiterhin von strategischer Bedeutung.
Wie der in Papendrecht bei Rotterdam ansässige, börsennotierte Konzern jetzt berichtet, hat er gleich drei wichtige Aufträge seitens deutscher Behörden erhalten. Sie haben gemeinsam einen Wert von rund 45 Millionen Euro.
Ein Auftragspaket stammt vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Weser-Jade-Nordsee mit Sitz in Wilhelmshaven. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen, grob vereinfacht, die Bereiche Wilhelmshaven mit dem Unterhalt der Jade, Bremerhaven, mit dem Unterhalt von Außen- und Unterweser sowie Bremen mit verschiedenen Weser-Nebenflüssen.
Boskalis wird im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Vertrages für umfangreiche Unterhaltungsbaggerungen im Bereich der Weser-Fahrrinne zwischen Nordenham und Bremerhaven verantwortlich zeichnen. Es geht um einen Stromabschnitt mit einer Gesamtlänge von rund 90 Kilometern. Im Rahmen der Arbeiten sollen 14 Millionen Kubikmeter Schlicksedimente durch Spezialbagger aufgenommen werden. Sie werden im Anschluss an genau definierten Uferbereichen abgelagert. Mit den Arbeiten werden die niederländischen Wasserbauspezialisten Anfang 2021 starten. Nach derzeitigem Planungsstand sollen diese Baggermaßnahmen Ende 2022 abgeschlossen werden.
Das WSA Weser-Jade-Nordsee zeichnet zudem für die Vergabe eines umfangreichen Küstenschutzpaketes zugunsten der ostfriesischen Insel Wangerooge verantwortlich. Im Wesentlichen geht es um Arbeiten am Deckwerk und an Buhnen. Die Niederländer werden bei ihrem Einsatz, der noch im November dieses Jahres beginnt, nach THB-Informationen durch die Bunte-Gruppe mit Sitz in Papenburg unterstützt.
Zu den Besonderheiten dieses ebenfalls im Anschluss an eine Ausschreibung erteilten Auftrages gehört, dass die Küstenschutzstrukturen durch den Einbau von rund 200.000 Tonnen Steinmaterial geschützt werden sollen. Voraussichtlich Ende November 2021 sollen die Küstenschutzarbeiten auf der Insel Wangerooge dann erfolgreich abgeschlossen werden, erwartet Boskalis.
Auch die niedersächsische Hafeninfrastruktur-Gesellschaft N-Ports mit Sitz in Oldenburg beauftragt den erfahrenen Wasserbaukonzern mit einem Auftrag. Es geht dabei um Unterhaltungsbaggerungen in Deutschlands westlichstem Hafen, Emden. Die Arbeiten beginnen mit dem 1. November. Dabei sollen die der Schifffahrt und den Hafendienstleistern garantierten Solltiefen in den verschiedenen Bereichen des Universalhafens durch entsprechende Baggermaßnahmen sichergestellt werden.
Dieser Vertrag hat ebenfalls eine Laufzeit von zwei Jahren. Nach Darstellung von Boskalis sollen jährlich rund 2,7 Millionen Tonnen Sand und Schlick aufgenommen und endgelagert werden. Der 1933 gegründete niederländische Wasserbau- und Offshore-Konzern hat derzeit Aufträge im Gesamtwert von rund 4,7 Milliarden Euro in seinen Auftragsbüchern. Die Firmen-Gruppe ist inzwischen in 90 Ländern weltweit aktiv und betreibt eine umfangreiche Flotte, die aus rund 700 Einheiten besteht. Für den Konzern sind derzeit annähernd 9600 Mitarbeiter tätig. EHA