Eisengießerei Torgelow beantragt Insolvenz

Einer der größten Industriebetriebe in Vorpommern, die Eisengießerei Torgelow (EGT), hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Hintergrund sei eine drohende Zahlungsunfähigkeit, wie eine Sprecherin des Amtsgerichtes Neubrandenburg am Dienstag sagte.

Als Ursache für den Schritt habe die Geschäftsführung vor allem die Investitionszurückhaltung aufgrund der Corona-Krise genannt, sagte die Sprecherin. Auch die Vertragslage mit Auftraggebern aus Großbritannien und den USA, bisher wichtige Partner der Torgelower Gießerei, sei wegen des Brexit und der angespannten weltpolitischen Lage derzeit nicht mehr sicher. Die Torgelower Gießerei produziert vor allem schwere Gussteile für die Windenergie, für Dieselmotoren sowie den Maschinen- und Anlagenbau.

An diesem Donnerstag will sich die Schweriner Landesregierung ein Bild von der Lage in der Eisengießerei machen. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, werden Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) und Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) dann mit der Geschäftsführung von EGT sprechen. Das Ministerium prüfe Unterstützungsmöglichkeiten. Die Gießerei hat eine mehr als 250-jährige Tradition und derzeit rund 320 Mitarbeiter.

Dahlemann hatte die Rolle des Industriebetriebes für den Landesteil Vorpommern mit der Bedeutung der Werften für den ganzen Nordosten Deutschlands verglichen. EGT will ein Sanierungskonzept erarbeiten und kann durch das Insolvenzverfahren drei Monate lang Insolvenzgeld erhalten. bek/lmv

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