Erst Jungfernreise, dann Eis-Taufe

Foto: Hasenpusch
Vor wenigen Tagen besuchte sie den Hamburger Hafen (unser Bild) im Rahmen ihrer Jungfernreise. Ein Bild, dass es so schnell nicht wieder geben wird. Im Herbst wird der Neubau offiziell getauft. In eiskalten Gefilden, mit einigen Brocken Polareis, die am Rumpf zerschellen werden. Mit Champagner wird dann hinterher angestoßen – in geselliger Runde.
Sie ist ein wahrer „Augenmagnet“: Die taufrische „Roald Amundsen“ (IMO 9813072), das neue Flaggschiff der norwegischen Traditionsreederei Hurtigruten. Mit diesem Namen ehrt die in Bergen ansässige Reederei einen großen Sohn des skandinavischen Landes. Roald Amundsen (1872 bis 1928), zunächst Seemann, später dann ein großer Polarforscher, ist so etwas wie ein Nationalheld für die Norweger, die der maritimen Welt in ganz besonderer Art und Weise verbunden sind. Auch wenn sich die Ablieferung des auf der norwegischen Kleven-Werft gebauten Expeditionsschiffes stark verzögerte: Der Begeisterung über dieses herausragende Schiff tut das in der Öffentlichkeit zunächst nur wenig Abbruch. Noch zwei Schwesterschiffe sollen folgen, die ebenfalls durch die deutsch-norwegische Klassifikationsgesellschaft DNV GL klassifiziert werden.
Die „Roald Amundsen“ besticht in mehrfacher Hinsicht. Zum einen durch ihre in jeder Hinsicht ansprechende Linienführung in der Gesamtkonstruktion. Zum anderen in verschiedenen technischen Details. So ist etwa der 140 Meter lange und 24 Meter breite Rumpf so stabil gebaut, dass er es auch mit besonders starkem Eis aufnehmen kann (Eisklasse PC6). Ein Zeichen setzt die Reederei auch beim Antrieb: Die Motoren werden durch spezielle Hochleistungs-Batteriepacks unterstützt. Mit dem Ergebnis, dass der CO2-Ausstoß deutlich geringer ausfällt als bei Schiffen vergleichbarer Größe. In besonders umweltsensiblen Bereichen kann das Schiff vollständig für eine klar definierte Zeit auf einen emissionsfreien E-Antrieb umgestellt werden. Und so weiter. Für das Reederei-Management steht fest: Mit der „Roald Amundsen“ und ihren Schwestereinheiten schlägt das Unternehmen ein neues Kapitel in der weltweiten Schifffahrt auf. EHA
850 Millionen US-Dollar investiert Hurtigruten in die moderne Flotte
530 Passagieren bietet die „Roald Amundsen“ jede Menge Komfort
265 geräumige Kabinen befinden sich im Inneren des Cruise-Schiffes
140 Meter lang ist das bei der Kleven-Werft gebaute Expeditionsschiff