Export-Prognose: Corona-Folgen auch 2021 massiv
Trotz anziehender Geschäfte wird die Corona-Krise die Exportwirtschaft nach Einschätzung des Außenhandelsverbands BGA noch länger in Atem halten. „Auch im kommenden Jahr werden wir noch massiv mit den Folgen der Krise beschäftigt sein“, sagte der designierte BGA-Präsident Anton Börner am Montag. Eine Export-Prognose für das laufende Jahr wagte der Verband nicht. „Wir fahren auf Sicht.“ Die Exporte waren im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Im Jahresvergleich gab es aber erneut ein Minus.
Börner plädierte für die Verlängerung von Anti-Krisenmaßnahmen, zum Beispiel der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes. „Ich würde zudem raten, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus zu verlängern“, sagte der künftige BGA-Präsident weiter. „Wir dürfen die Krise nicht durch eine Pleitewelle von eigentlich gesunden Unternehmen verschärfen.“
Den anziehenden Eurokurs sieht Börner mit Gelassenheit. „Wir haben schon einen deutlich stärkeren Euro gesehen.“ Die stärkere Gemeinschaftswährung verbillige Importe, zudem sei Energie derzeit extrem günstig, beides senke die Produktionskosten der deutschen Unternehmen. dpa/bek