Fischer frischen Flotten auf

Die bundesdeutsche Hochseefischerei hat im vergangenen Jahr ihre derzeit aus sieben Trawlern bestehende Fangflotte verkleinert und modernisiert.

Fünf der Fang- und Verarbeitungsschiffe unter deutscher Flagge, auf denen insgesamt 335 Seeleute beschäftigt sind, seien inzwischen sehr modern. Zwei Einheiten aus den 80er und 90er Jahren müssten noch ersetzt werden, wie der Vor sitzende des Deutschen Hochseefischerei-Verbands (DHV) Uwe Richter jetzt berichtete.

Bei der Deutschen Fischfang Union (DFFU) in Cuxhaven haben mit der „Cuxhaven“ und der „Berlin“ zwei 81 Meter lange Neubauten aus norwegischer Produktion zwei ältere Schiffe aus den 70er und 80er Jahren ersetzt. „Die Investition hat schon im ersten Jahr gezeigt, dass sie sich lohnt“, sagte Richter. Davon zeugten verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen für die Besatzungen sowie eine leistungsfähigere Produktion an Bord, beispielsweise von Fischfilet. Darüber hinaus könnten auch Fischabfälle sofort zu Fischmehl oder Fischöl verarbeitet und der Rohstoff somit zu nahezu 100 Prozent ausgelastet werden.

Zwei derzeit in Spanien im Bau befindliche Trawler für die Cuxhavener Kutterfisch-Zentrale werden in den nächsten Wochen in Deutschland erwartet. Eigentlich sollte der erste der beiden bei der Werft Nodosa in Marín bei Pontevedra für acht Millionen Euro gebaute Hochseekutter mit 35 Meter Länge bereits im Herbst 2018 abgeliefert werden. Aufgrund von Nachbesserungen geriet der Zeitplan jedoch in Verzug.

Der erste Neubau, die bereits am 17. November in Spanien getaufte „Janne-Kristin“, soll ab dem 7. Januar in Richtung Cuxhaven überführt werden, ihr Schwesterschiff ein paar Wochen später folgen. Die beiden Neubauten sollen in der Nordsee und in norwegischen Gewässern eingesetzt werden und bei Kutterfisch zwei Einheiten der Baujahre 1983 bis 1988 ersetzen.

Die 1987 in Norwegen erbaute ehemalige „Arctic Warrior“ aus der Flotte der Doggerbank Seefischerei GmbH wurde als „Olga“ nach Russland verkauft. Der Trawler wäre künftig nicht mehr ausgelastet gewesen, da die Höchstfangmengen für Schwarmfische in diesem Jahr drastisch gesenkt werden. Die Quotenkürzungen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik hatte die EU Mitte Dezember beschlossen.

2019 werde die Heringsquote in der Nordsee für Deutschland um 40 Prozent, die Makrelenquote um 20 und die Quote für Blauen Wittling um 17,6 Prozent gekürzt, sagte Richter. Als Reaktion darauf soll die Fernfischerei verstärkt werden, unter anderem im Nord- und Südpazifik. Ein Schiff werde dann vor der afrikanischen Küste Sardinen fangen.

Dem Vorsitzenden des Deutschen Hochseefischerei-Verbands zufolge sind die Aktivitäten für einen nachhaltigen Fischfang verstärkt worden. Den Bestandsschutz gewährleisteten die Fischer entsprechend den Vorgaben durch die Einhaltung der Fangquoten und durch schonende Fangsysteme. Größere Maschenweiten führten dazu, dass nur sehr wenige zu kleine Fische als Beifang in die Netze gehen. CE/bek

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