Flankenschutz für die Werften

Potenzial „Graue Schiffe“: VSM fordert Vorziehen von öffentlichen Aufträgen wie etwa Marineschiffen, Foto: Arndt
Wenn am 1. Juli 2020 Deutschland die Ratspräsidentschaft in der EU für ein halbes Jahr übernimmt, sollte dabei auch der aktive Flanken- und Bestandsschutz für die durch die Corona-Krise stark in Bedrängnis geratenen Werften in Europa und damit auch in Deutschland von zentraler Bedeutung sein.
Dafür spricht sich der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in einer am Montag verbreiteten Erklärung aus. So sollte sich die deutsche Ratspräsidentschaft für ein Flotten-Erneuerungsprogramm auf europäischer Ebene einsetzen, so wie es das Konjunkturprogramm auch für den systemrelevanten Verkehrsträger Lkw vorsieht. Durch ein solches Programm könnten Auftraggeber aus der Privatwirtschaft ermutigt werden, entsprechende Aufträge zu platzieren.
Zwar werden die seitens des Verbandes ebenfalls vermehrt eingeforderten Aufträge staatlicher Stellen wichtig sein, um Covid-19-bedingte Auslastungsunterbrechungen zu überbrücken. Doch solche Bestellungen der öffentlichen Hand allein dürften nicht ausreichen, „um die absehbaren Beschäftigungslücken zu überbrücken“.
Insbesondere die im Schiffbau besonders lange und komplexe Wertschöpfungskette benötige daher zusätzliche Nachfrage. Und die müsse aus der Privatwirtschaft kommen.
Der VSM ist überzeugt, dass „durch Anreize für besonders umweltfreundliche Schiffe deutsche Technologieführer auf diesem Gebiet zusätzlich unterstützt und Schiffsemissionen signifikant gesenkt werden“. Ausdrücklich würdigt der VSM die verschiedenen Bundestagsfraktionen. Sie hätten dafür gesorgt, dass die Sorgen der Schiffbauindustrie aufgenommen wurden. Viele ihrer Vorschläge flossen so direkt ins Konjunkturprogramm der Bundesregierung. EHA