Ganz Italien ist jetzt Sperrzone

Fußballspiele finden vor Geisterkulisse statt, Restaurants schließen um 18 Uhr und für die Häfen gelten strenge Vorschriften bei der Abfertigung im Reiseverkehr: Italien befindet sich im Ausnahmezustand. Nachdem die Regierung in Rom wegen der Ausbreitung des Coronavirus das komplette Land zur Schutzzone erklärt hatte, hat sich die Situation auch für die maritime Wirtschaft deutlich verschärft. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einer „ernsten Situation“ für die Unternehmen.

Italien ist nach Angaben der Deutsch-Italienischen Handelskammer (AHKI) der fünftwichtigste Handelspartner. 2018 hatte das Handelsvolumen mit 128 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Doch wegen der Coronakrise ist das öffentliche Leben in Italien nun stark eingeschränkt: Schulen sind geschlossen und Menschen dürfen nur noch aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen unterwegs sein.

Laut Handelskammer sollen die Einschränkungen derzeit keine Auswirkungen auf den Warenverkehr haben. Der Güterverkehr, auch zu den norddeutschen Seehäfen, rollt noch. Dennoch rechnen die Unternehmen mittelfristig mit Einbußen. Laut einer AHKI-Umfrage befürchtet rund ein Drittel der Firmen Probleme mit der Lieferkette und der Nachfrage.

Besonders die Reisebranche steht unter Druck. Fast alle italienischen Häfen waren am Dienstag ohne Kreuzfahrtschiffe. Nur in Genua wurde die „MSC Opera“ noch abgefertigt. Die Kreuzfahrtsparte sei besonders „sensibel“, warnte Tui-Chef Fritz Joussen. Bei vielen Reedereien hielt man sich am Dienstag aber auf THB-Anfrage noch bedeckt. Über umgeplante Verbindungen oder über den Grad der Stornierungen könne man derzeit noch keine Auskunft geben, hieß es. Die Lage werde aber täglich geprüft und angepasst. jki

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