Geschäft mit immer größeren Booten

Eine „Princess 30 M“ in Halle 6. Dort ist eine Vielzahl weiterer Superyachten ausgestellt, Foto: boot
Die deutsche Wassersportbranche bleibt auf Wachstumskurs: Neben dem Geschäft mit immer größeren Schiffen sorgt auch der Wunsch der älter werdenden Bootsbesitzer nach mehr Komfort für gute Geschäfte.
Die deutsche Wassersportwirtschaft hat 2017 von einem Trend zu immer größeren Booten und einer steigenden Charternachfrage profitiert. Für das zurückliegende Jahr rechne die Branche mit einem Umsatzplus um vier Prozent auf mehr als zwei Milliarden Euro, teilte Jürgen Tracht vom Bundesverband Wassersportwirtschaft im Vorfeld der Wassersportmesse Boot (20. bis 28. Januar) mit. Auch für 2018 werde mit einem weiteren Wachstum gerechnet. Bei den deutschen Bootsherstellern seien auch die beiden führenden Werften, die Bavaria und die HanseGroup, weiter auf Wachstumskurs.
Bei Segelbooten seien neben den großen Yachten zunehmend auch Katamarane gefragt. Der Trend zu immer größeren Schiffen sei aber auch bei Motorbooten zu beobachten. Fast die Hälfte der deutschen Bootsflotte sei jedoch bereits älter als 25 Jahre. Gebrauchte Boote etwa aus der 1980er Jahren seien mittlerweile zu Preisen ab etwa 15.000 Euro zu haben, berichtete Tracht. Nach Berechnungen des Verbands wechselten jährlich rund 18.000 Gebrauchtboote den Besitzer. Gefragt seien dabei jedoch vor allem jüngere Boote, während „alte Schätzchen“ kaum noch Käufer fänden.
Angesichts eines vergleichsweise hohen Durchschnittsalters der Bootsbesitzer von mittlerweile 61 Jahren sei zudem eine möglichst komfortable Ausstattung zunehmend gefragt. Im Trend seien etwa hochwertige Kühlschränke, Heizungen oder Kocheinrichtungen ebenso wie Multimediaausstattungen. Zu der weltweit größten Wassersportmesse werden in diesem Jahr mehr als 1900 Aussteller aus 68 Ländern in Düsseldorf erwartet.
Teuerste Yacht der mittlerweile 49. Auflage der Messe ist die britische „Princess 35 M“, die ab einem Einstiegspreis von rund neun Millionen Euro zu haben sein wird. Mit einer Länge von 35,15 Metern und einem Gewicht von 170 Tonnen sei die Yacht auch das längste und schwerste Schiff der diesjährigen Messe, berichtete eine Messe-Sprecherin. FBi/dpa