Großer Auftrag für kleines Kümo

Mit einem Mal geht alles sehr schnell: Am frühen Mittwochmorgen findet im Hamburger Hafen eine besondere Verladung statt.

Dann nämlich wird der am 8. Juni bei Stade nach einer Kollision mit einem Containerfrachter schwer beschädigte und nur knapp dem Untergang entronnene historische „Lotsenschoner No.5 Elbe“ in den Frachtraum des Küstenmotorschiffs „Rix Spring“ (IMO 9137296) verladen.

Zuvor war der Schoner im Rahmen eines Schleppzuges auf eigenem Kiel von der Peters-Werft in Wewelsfleth nach Hamburg verholt worden. Als Schlepper diente dabei die „Johannes“, ein Fahrzeug der Hamburger Firma Pontonanlage Norderelbe (PAN). Dabei handelte es sich um den 1949 zunächst für die Behörde für Strom- und Hafenbau – später HPA – gebauten Schlepper und Eisbrecher „Johannes Dalmann“. Dieser wurde vor wenigen Jahren ausgemustert und durch einen bei der Hitzler-Werft in Lauenburg gefertigten Neubau, das Mehrzweckschiff „Johannes Dalmann“, ersetzt.

Die durchaus komplexe Umschlagoperation mit dem „Lotsenschoner No.5 Elbe“ erfolgt am Hachmannkai im Roßhafen. Zum Einsatz kommen dabei die beiden HHLA-Schwimmkräne III und IV. Sie werden den bis auf den reinen Holzrumpf reduzierten Schoner aufnehmen und behutsam in den Frachtraum heben.

Der 1995 gebaute Mehrzweckfrachter, der auch bis zu 82 TEU transportieren kann, gehört der dänischen Reederei Baltic Shipping Company A/S mit Sitz in Hunde sted, einer Hafenstadt knapp 45 Kilometer nordwestlich von Kopenhagen.

Der DNV GL klassifizierte, mit 1864 BRZ vermessene und eine Tragfähigkeit von 2489 tdw aufweisende Frachter wird mit der kostbaren Fracht nach der Verladung in Hamburg wieder Kurs auf Dänemark nehmen. Dort wird der Schoner bei der dänischen Werft „Hvide Sande Shipyard“ bereits erwartet. Sie wird den 1893 gebauten Schoner in den kommenden Monaten wieder originalgetreu aufbauen.

Für die im Holschiffbau sehr erfahrenen dänischen Werftexperten ist der wertvolle Schoner indes ein guter Bekannter. Zwischen September 2018 bis zum Frühjahr 2019 wurde das der Stiftung Hamburg Maritim gehörende Fahrzeug aufwendig saniert. EHA

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