Gute Perspektiven für Brunsbüttels Hafen

Blickfang: der neue Kran 7 im Elbehafen Brunsbüttel, Foto: Arndt

Sieht „viel Wumms“ als Perspektive für den Hafen Brunsbüttel.Dr. Bernd BuchholzWirtschaftsminister, Foto: Arndt
Nach Überzeugung von Schleswig-Holsteins Verkehrs- und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) hat keiner der landesweit rund 30 Häfen so gute Wachstumsperspektiven wie der Unterelbehafen Brunsbüttel. Das stellte er am Dienstag anlässlich der Inbetriebnahme des neuen, durch Kocks Ardelt gebauten Umschlagkrans fest. Für die Veranstaltung im Hafenbereich mit 30 Gästen galten wegen Corona ausgeprägte Abstands- und Hygiene-Regeln.
Ein Trumpf für den Hafen am Ein- beziehungsweise Ausgang zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist für den Minister, dass eine große Bandbreite von Gütern fachkundig umgeschlagen werden könne. Damit leistet Brunsbüttel über den Hafenstandort hinaus einen wichtigen Beitrag zur hohen Reputation der Seehafenverkehrswirtschaft als Ganzes im Land zwischen den Meeren. Kiel etwa sei besonders stark aufgestellt im Kreuzfahrt-Segment, Lübeck behaupte sich als Standort für Fähr- und Ro/Ro-Verkehre. Und Brunsbüttel punkte mit seinem Leistungsangebot bei Stückgut-, Bulk- und künftig auch Schwerlast-Verkehren. Für dieses Gütersegment biete der Hafen seinen Kunden nun sogar Umschlagmöglichkeiten für Kolli mit einem Stückgewicht von bis zu 240 Tonnen. Eine Masse, die dank der Kombination von zwei Kranen im Tandembetrieb bewegt werden kann. Mittel- und langfristig dürften sich zu dem Ladungsmix noch andere Güter hinzugesellen. Der Minister nannte beispielhaft den vor Ort angestrebten Umschlag von Flüssigerdgas in einem geplanten Import-Terminal sowie von Wasserstoff als den umweltfreundlichen Energieträger der Zukunft.
Für Buchholz ist klar, dass Wasserstoff – auch hergestellt aus „grünem Strom“ – in Deutschland künftig importiert werden muss. Die Energiebedarfe der Zukunft werde Deutschland nicht allein aus Windkraftparks in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern decken können. Für den damit verbundenen Energieimport spiele Brunsbüttel aus seiner Sicht eine zentrale Rolle. Oder, mit anderen Worten: An diesem Hafen- und Logistik-Standort sei „viel Wumms drin“, sagte der Minister in Anspielung auf eine Formulierung, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) im Zusammenhang mit dem Corona-Sonderprogramm des Bundes gebraucht hatte und die zu einem geflügelten Wort avanciert ist.
Der Minister nennt es ermutigend, dass ein mittelständisches Unternehmen wie die Schramm Group mit seinem Engagement und seinen Investitionen die Chance für ein weiteres Wachstum nutzt und das auch und gerade in Zeiten von Corona beibehält. EHA