Hafen Rotterdam: Container hin, Erz zurück

Der Rotterdamer Hafen verfolgt das Ziel, seinen Bahnanteil am Modal-Split im Seehafen-Hinterland-Verkehr mittel- bis langfristig deutlich zu erhöhen.

Neben Süddeutschland zählen auch Tschechien, Polen, Österreich und Ungarn zu den bevorzugten Zielregionen. Seit wenigen Wochen wird zwischen Rotterdam und Österreich ein in dieser Ausgestaltung eher ungewöhnliches Ganzzug-Konzept umgesetzt: der „Linz Shuttle“. Das Besondere daran: Auf seiner Fahrt zum Nordseehafen werden Container transportiert, während der gleiche Ganzzug die Rückreise mit Erzladungen antritt. Wie der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) jetzt darlegt, lässt sich diese Güter-Kombination durch die zum Einsatz kommenden Waggontypen realisieren. Dabei handelt es sich um einen Vierachs-Waggon, der in der bahn-eigenen Typen-Klassifizierung als „Eaos“- oder „Eanos“-Wagen beschrieben wird. Er kommt bei zahlreichen europäischen Bahngesellschaften zum Einsatz und erlaubt beispielsweise bei der von der Deutschen Bahn AG genutzten Variante eine Zuladung von bis zu 85 Tonnen.

Im Falle des „Linz Shuttle“ tritt die österreichische ILG Innovative Logistics Group GmbH als Betreiber des besonderen Ganzzug-Systems auf. Das Unternehmen wurde im April 2012 in Linz als Joint Venture gegründet. Gesellschafter ist dabei neben Wolfgang Klepatsch und Peter Neuhuber als geschäftsführende Gesellschafter auch die Hamburger Fachspedition Fr. Meyer’s Sohn (GmbH & Co.) KG, kurz FMS. Nach Überzeugung von Klepatsch besteht der Vorteil dieses Zugkonzepts darin, „dass wir mit dieser Art Waggon viel mehr schwere Container transportieren können als auf einem normalen Containerzug“. Und weiter: „Jetzt können wir 2150 Tonnen transportieren, sonst nur 1150 Tonnen.“

Jeder Ganzzug besteht aus 34 „Eanos“-Waggons, die den Transport von 64 TEU ermöglichen. Der Manager ergänzend: „Das sind alles schwere 20-Fuß-Container mit mindestens 25 Tonnen.“ Die Ladung besteht aus hochwertigen Steel-Coils.

Waggons werden gereinigt

Auf der Rückreise in die Alpenrepublik wird dann Erz als Schüttgut für den Empfänger Voest Alpine mitgenommen. Bevor wieder Container verladen werden können, müssen die Waggons zunächst gereinigt werden.

Der „Linz Shuttle“ fährt derzeit einmal pro Woche. Doch ILG will die Anzahl der Rundläufe ab April auf mindestens drei pro Woche erhöhen.

„Das ist ein wirklich gutes Konzept. Schön, dass wir daran mitarbeiten dürfen“, so Roy de Haan, Account Manager bei APM Terminals in Rotterdam. Die aus Österreich eintreffenden Container werden auf dem neuen Terminal auf der Maas ebene 2 gelöscht, um danach mit Erz beladen und auf die Rückfahrt nach Linz geschickt zu werden. EHA

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