Hamburgs Schiffsmakler warnen vor Protektionismus

Hamburgs Schiffsmakler treten für einen freien Welthandel ein und warnen eindringlich vor den Folgen eines sich abzeichnenden Protektionismus etwa in den USA oder auch Großbritannien.

Diese Botschaft richtete Christian Koopmann, Vorsitzender der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS), am Donnerstag an rund 200 Gäste aus dem In- und Ausland anlässlich des traditionellen Senatsempfangs am Vortag des Eisbeinessens. Es findet heute zum 69. Mal in Folge statt. Die VHSS freut sich über rund 3600 Teilnehmer des maritimen Festmahls, das in diesem und auch im kommenden Jahr in den Messehallen ausgerichtet wird. Grund dafür ist die Komplettsanierung des Congress Centers Hamburg (CCH) für rund 200 Millionen Euro, die 2019 abgeschlossen sein soll.

Neben den Gästen, die zum Festessen angemeldet sind, rechnet die VHSS noch mit mehreren hundert weiteren Besuchern aus der internationalen Schifffahrtsszene, die ebenfalls aus Anlass der „Eisbein-Woche“ in Hamburg eingetroffen sind.

In diesem Jahr ist Kanada das offizielle Partnerland der Veranstaltung, die in dieser Form weiterhin weltweit einmalig ist.

Koopmann riet den Befürwortern einer Marktabschottung dazu, unbedingt Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Protektionismus in den USA oder auch England in den ausgehenden 20er und beginnenden 30er Jahren schädigte in der Konsequenz den freien Welthandel sowie den sozialen und politischen Frieden, befeuerte die Arbeitslosigkeit und strahlte am Ende auch negativ auf die Schifffahrt aus. Ausdrücklich lobte der VHSS-Vorsitzende die kanadische Regierung, die gemeinsam mit der EU das „segensreiche“ Ceta-Abkommen verhandelt und erfolgreich zum Abschluss gebracht habe. Die Regierung in Ottawa habe sich in ihrer Politik ganz offenkundig von den positiven Erfahrungen mit einem freien Handel und einer sehr liberalen Schifffahrt leiten lassen. Koopmann weiter: „Freihandel, offene Häfen und eine starke maritime Industrie sind jedoch Garanten dafür, dass es weiterhin wirtschaftliche und politische Stabilität und Wohlstand gibt, und zwar sowohl in Kanada als auch in Deutschland.“

Auch Kanadas neuer Botschaft in Deutschland, Stéphan Dion, sowie Michael Broad, Präsident der rund 260 Mitglieder zählenden Shipping Federation of Canada, betonten in ihren Grußworten den besonderen Wert des neuen Handelsabkommens Ceta. Sie erwarten in den kommenden Jahren einen spürbaren Zuwachs im Warenaustausch zwischen der EU und dem nordamerikanischen Land. Broad wies zudem auf besondere Chancen für europäische Schifffahrtsunternehmen hin, die künftig beispielsweise auch Kabotagedienstleistungen in Kanada anbieten könnten. Auch das sehe das Ceta-Abkommen vor.

Dr. Rolf Bösinger, Staatsrat der Hamburger Wirtschaftsbehörde, betonte die besonderen Beziehungen zwischen der Hansestadt und Kanada. So habe sich Premierminiser Justin Trudeau allein in diesem Jahr gleich zwei Mal in Hamburg aufgehalten, zum einen als Ehrengast des Matthiae-Mahls, zum anderen beim G20-Gipfel im Juli. EHA

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