Hapag-Lloyd macht Deutschland LNG-ready

2014 gebaut und für den Transport von bis zu 15.000 TEU ausgelegt: die rund 368 Meter lange und 51 Meter breite „Sajir“, künftig mit LNG unterwegs, Foto: Hapag-Lloyd
Deutschland bekommt bis Ende 2020 das dann größte, vornehmlich mit LNG betriebene Containerschiff, das zudem auch unter deutscher Flagge fahren wird. Das kündigte Anthony J. Firmin, Chief Operating Officer der Hapag-Lloyd AG (HLAG), am Mittwoch am Stammsitz der Traditionsreederei im Rahmen eines LNG-Workshops an.
Bei diesem Frachter handelt es sich um die 2014 gebaute „Sajir“ (IMO 9708784), die zunächst für die inzwischen in die HLAG integrierte Reederei UASC entstand. Der für rund 15.000 TEU ausgelegte Box-Carrier wurde seinerzeit so konstruiert, dass er zu einem späteren Zeitpunkt für einen LNG-Antrieb nachgerüstet werden kann. Der rund 368 Meter lange und 51 Meter breite Frachter ist einer von derzeit 17 Schiffen im Bestand des Reedereikonzerns, für den der Status „LNG ready“ besteht.
Das Schifffahrts- und Logistik-Unternehmen, zugleich einer der wichtigsten Reedereikunden des Hamburger Hafens, will mit der Nachrüstung auch ein national wie international sichtbares umweltpolitisches Zeichen setzen. COO Firmin und Kapitän Richard von Berlepsch, Managing Director Fleet Management im Konzern, unterstrichen, dass die globale Schifffahrtsindustrie vor dem Hintergrund des Klimawandels aufgefordert sei, ihren Beitrag zum Kilmaschutz zu leisten. Zudem wolle man beweisen, dass es sich sehr wohl lohnt und auch rechnet, junge Bestandsschiffe auf neue, sauberere Antriebe nachzurüsten. LNG sei dafür ein wirksamer Schritt. Die Maßnahme, die allerdings technisch sehr anspruchsvoll sei, lässt sich der Konzern rund 30 Millionen US-Dollar kosten.
Die Nachrüstung erfolgt in Shanghai ab dem 2. Quartal 2020. Für den Umbau sind 105 Tage kalkuliert worden. Technisch begleitet wird der in diesem Umfang bis dahin einmalige Vorgang durch den DNV GL. Werden die jetzt schon hohen Erwartungen erfüllt, hält es Firmin aus heutiger Sicht für gut vorstellbar, dass auch weitere Schiffe der Reederei für den LNG-Betrieb nachgerüstet werden. EHA