Hapag-Lloyd: Pläne für Verlagerung
Hapag-Lloyd erwägt, vier Transatlantik-Linien von Bremerhaven nach Hamburg zu verlegen. Unternehmenssprecher Christian Denso bestätigte jetzt entsprechende Pläne. Es geht um die Linien „AL1“ bis „AL4“. Danach muss Bremerhaven ab diesem Herbst bereits mit einem möglichen Rückgang des Containerumschlags um bis zu zehn Prozent rechnen. Am Standort wurden 2017 rund 5,5 Millionen TEU umgeschlagen.
Hintergrund der Verlegung ist eine beabsichtigte höhere Auslastung am Hamburger Container Terminal Altenwerder (CTA), an dem Hapag-Lloyd ein Viertel hält. Das Terminal sei hochmodern, liege aber hinter der Köhlbrandbrücke, wo große Schiffe nicht mehr durchfahren könnten und deshalb zum Container Terminal Burchardkai abbögen. Durch die Verlegung aus Bremerhaven solle die Effizienz und die Auslastung am CTA erhöht werden. Hamburg habe bekannte Vorteile wie die gute Bahnanbindung, die Nähe zu Skandinavien und Polen und Feeder-Dienste in die Ostsee. Die Entscheidung sei aber noch nicht endgültig. „Uns ist es ganz wichtig, zu sagen, dass sich die Pläne nicht gegen Bremerhaven richten“, betonte Denso. Es könne auch mal wieder eine Entscheidung in die andere Richtung geben. Auf jeden Fall werde die Linie „AT1“ nach Montreal in Bremerhaven bleiben.
„Die von der Reederei Hapag-Lloyd angekündigte Entscheidung ist ganz offensichtlich keine rein betrieblich begründete Unternehmensentscheidung, sondern sie ist vor allem mit Blick auf die Eigentümerstruktur des Unternehmens, aber auch mit Blick auf die Beteiligung der Reederei am Terminal in Hamburg-Altenwerder zu verstehen“, kommentierte Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner den Sachverhalt. Sowohl bei der Reederei als auch beim Terminalbetreiber spiele die Stadt Hamburg als Gesellschafter eine zentrale Rolle. „Hamburg bereitet sich damit offensichtlich weiter darauf vor, dass die großen Containerfrachter künftig andere Häfen ansteuern werden“, so Günthner. Der Containerterminal in Bremerhaven werde andere Dienste dazugewinnen. fab