Hapag-Lloyd setzt auf Indien

Die Reederei Hapag-Lloyd AG (H/L) wendet sich einem der Wachstumsmärkte der Zukunft mit gesteigerter Aufmerksamkeit zu: dem indischen Subkontinent.

Auf diese Entwicklung wies Dr. Maximilian Rothkopf hin, der seit Monatsbeginn dem Vorstand der weltweiten Nummer 4 unter den Containerlinien-Reedereien als neues Mitglied angehört, am Rande einer Veranstaltung des Reederei- und Logistik-Konzerns am Mittwochabend im Hamburger Hafen hin.

Rothkopf (38) folgt auf den Briten Anthony Firmin als COO, der in den Ruhestand ging. Indien habe grundsätzlich für die Reederei eine Rolle gespielt. Angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums, aber auch einer weiteren Zunahme der Bevölkerung sei diese intensivierte Hinwendung nur folgerichtig.

Experten gehen davon aus, dass Indien die Volksrepublik China in näherer Zukunft als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen wird. Dann würden gut 1,4 Milliarden Menschen auf dem indischen Subkontinent leben, gut 100 Millionen Menschen mehr als in China.

Hapag-Lloyd hat sich in diesem großen Kontext dazu entschlossen, sein Liniennetz noch stärker auf den Wachstumsmarkt Indien auszurichten, so Rothkopf weiter.

Auf die ausgeprägte Wirtschaftsdynamik in Indien wies auch der Verein der Kohlenimporteure (VDKi) am Donnerstag im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Düsseldorf hin. So sei Indien das Land, „das 2019 mit 7,2 Prozent weltweit das größte Wirtschaftswachstum erreichen wird“, stellte der VDKi in Aussicht. Was wiederum zur Folge haben wird, dass „die Energienachfrage dieses Landes ungebremst“ zunehmen werde. Das, so der VDKi, gelte dann insbesondere auch für den Kohlesektor. Zwar sei Indien bemüht, die wachsende Nachfrage nach Kesselkohle durch heimische Kohleförderung zu decken. Doch nahmen die Importe 2018 nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit leichtem Rückgang wieder deutlich zu, so der Fachverband. Auch 2019 dürften daher die Importe eine große Rolle spielen, da die inländische Förderung beträchtliche Anstrengungen unternehmen muss, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können.

Konkret wird H/L mit Wirkung zum Oktober den sogenannten IEX-Dienst (South-East India – Europe Express) einführen. Er soll dazu beitragen, die eigene Marktposition in Südostindien, Sri Lanka und Bangladesch von und nach Nordeuropa weiter zu stärken. Der neue Service beinhaltet Direktverbindungen zwischen Indien, dem Mittleren Osten, darunter mit den Häfen Dschidda und Damiette, und Europa, das heißt mit Piräus, Le Havre, Antwerpen, Rotterdam, Hamburg und London Gateway.

Der neue IEX wird ein wöchentlicher Dienst sein, der gemeinsam mit den Reedereipartnern ONE, YML sowie COSCO betrieben wird. Im neuen Liniendienst kommen künftig insgesamt neun Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 6.500 TEU zum Einsatz. Das Hamburger Reederei-Unternehmen wird dabei vier Schiffe bereitstellen. Rothkopf weiter: „Der IEX ist bedeutend, weil er unsere erste Direktverbindung von Südostindien nach Europa ist. Zudem ermöglicht er einen Anschluss an unser welt weites Netzwerk.“ EHA

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben