Hapag-Lloyd stellt sich auf Corona-Effekt ein

Auch wenn wir noch etwas Rückenwind zu Beginn des Jahres mitnehmen konnten, so rechnen wir doch für das Jahr 2020 und ab dem zweiten Quartal mit sehr deutlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie.“ Mit diesen Worten kommentierte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG, am Freitag die Bilanz der Hamburger Containerlinienreederei im ersten Quartal.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat Hapag-Lloyd den Umsatz um rund sechs Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gesteigert. Wesentlich dazu beigetragen haben eine um 4,3 Prozent höhere Transportmenge von mehr als drei Millionen TEU und eine bessere durchschnittliche Frachtrate von 1094 US-Dollar je TEU. Mit knapp zehn Prozent überproportional zum Umsatz zugelegt haben dagegen die Transportaufwendungen – insbesondere aufgrund höherer Bunkerkosten, die sich durch die IMO 2020-Umstellung auf Treibstoffe mit niedrigem Schwefelgehalt um 98 auf 523 US-Dollar je Tonne erhöhten. Dies wirkte ebenso negativ auf das Ergebnis wie eine Abwertung der Bunkerbestände in Höhe von rund 58 Millionen Euro aufgrund des rapiden Preisverfalls beim Rohöl, der am Ende des ersten Quartals einsetzte.

Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 160 Millionen Euro lag Hapag-Lloyd im ersten Quartal 2020 rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert (214 Millionen Euro). Das Konzernergebnis verringerte sich auf rund 25 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging leicht auf 469 Millionen Euro zurück. „Trotz der Coronavirus-Pandemie sind wir gut in das Jahr gestartet“, sagte Habben Jansen und betonte: „Wir haben umfangreiche Maßnahmen ergriffen, mit denen wir einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag einsparen wollen und unsere Profitabilität und Liquidität sichern möchten.“

Unter Berücksichtigung der gegebenen Unsicherheiten und aufbauend auf den geplanten Sparmaßnahmen sowie unter der Prämisse, dass der Höhepunkt der Covid-19-Pandemie im zweiten Quartal 2020 durchschritten wird, sodass es ab dem zweiten Halbjahr zu einer graduellen Erholung der Weltwirtschaft kommt, konkretisiert der Vorstand seine zu Jahresbeginn gegebene Ergebnisprognose. Demnach erwartet Hapag-Lloyd für das laufende Geschäftsjahr weiterhin ein Ebitda in Höhe von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro und ein Ebit in Höhe von einer halben bis einer Milliarde Euro. Sofern es jedoch nicht zu einer früheren und stärkeren Erholung der Nachfrage nach Containertransportleistungen kommt, als in den im Finanzbericht des ersten Quartals 2020 beschriebenen Marktstudien erwartet, sei das obere Ende der prognostizierten Bandbreiten aus heutiger Sicht kaum realisierbar. bek

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