Hapag-Lloyd zurück an die Spitze geführt

Eines hat das Coronajahr gezeigt: Die Logistik ist unverzichtbar. Doch dahinter stehen immer die Menschen in der Logistik. Vier von ihnen hat die THB-Schwesterpublikation DVZ mit ihrem Logistikpreis LEO geehrt – darunter den Vorstandsvorsitzenden von Hapag-Lloyd.

Rolf Habben Jansen ist diesjähriger LEO-Preisträger in der Kategorie „Manager“. Er hat es im vergangenen Jahr verstanden, die Digitalisierung und die Kundenfokussierung bei der Reederei massiv voranzutreiben und sie bei der Profitabilität an die Branchenspitze zu führen. Auch für ihn ist das Team das wichtigste Asset. Der Erfolg sei nur möglich gewesen, weil alle am gleichen Strang gezogen hätten. „Wir haben eine tolle Mannschaft und stehen nach wie vor gut da“, sagte Habben Jansen. Ob man Gewinner oder Verlierer der Coronakrise sei, ließe sich noch nicht sagen. Das sei erst in ein bis zwei Jahren möglich. Aber immerhin: „Durch die erste Phase sind wir gut durchgekommen.“

Im abgelaufenen Geschäftsquartal hat Hapag-Lloyd pro transportiertem Container operativ so viel verdient wie kein anderer Carrier in den globalen Top Ten, haben jüngst die Marktforscher von Sea-Intelligence errechnet. Verantwortlich für diesen Erfolg ist maßgeblich Vorstandschef Rolf Habben Jansen.

Der 54-jährige Niederländer, der 2014 von der Spedition Damco zu der hanseatisch-stolzen Linienreederei kam, hat in den ersten Jahren seines Schaffens am Hamburger Ballindamm überhaupt erst dafür gesorgt, dass das Unternehmen noch unter den zehn größten Akteuren im Markt zu finden ist: mit dem Börsengang sowie den Übernahmen von CSAV und UASC. Im vergangenen Jahr konnte er dann erste Früchte ernten. Mit einem Nettogewinn von 370 Millionen Euro war es „finanziell betrachtet eines der besten Jahre der Unternehmensgeschichte“, wie er selbst unterstreicht.

„Besser geht es nicht“, würde der Eishockey- und Fußball-Fan, der einen harten, aber fairen Wettbewerb schätzt, selbst aber nie sagen. Er ist ein Nimmermüder, der sich und seine Mitarbeiter stetig antreibt, mehr zu leisten – vor allem für die Kunden. Ende 2018 wurde daher die Strategy 2023 aufgesetzt, in deren Rahmen sich Hapag-Lloyd künftig anhand von zehn Qualitätskriterien messen lassen möchte. Vier sind bereits verbindlich, die anderen werden folgen. Da kann man sich bei Rolf Habben Jansen sicher sein. Schließlich hat er sich im Laufe seiner Karriere immer wieder direkt um die Anforderungen der Auftraggeber gekümmert.

Daher weiß er auch, dass die Kunden nicht nur Verlässlichkeit und Qualität wünschen, sondern es auch möglichst einfach haben möchten. Als weiteres großes Entwicklungsfeld hat er daher die Digitalisierung der Prozesse und des Angebots ausgemacht und dies im vergangenen Jahr zielstrebig vorangetrieben. Eine Online-Transportversicherung, ein Customer Dashboard und ein Tool zur Echtzeit-Überwachung von Containern sind hinzugekommen.

Doch auch darauf wird er sich nicht ausruhen. Denn 2024, das sagte er im vergangenen Jahr anlässlich seines fünfjährigen Dienstjubiläums, solle Hapag-Lloyd selbstständig, wesentlich grüner und deutlich digitalisierter sein, ein breiteres Dienstleistungsangebot und eine geringere Kapitalintensität haben. Diese Ziele sind in Sicht, aber noch nicht vollends erreicht. sr/bek

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