Hörnums Hafenstatus unbedingt sichern

Stammgast im Hafen Hörnum: das 1979 gebaute Fahrgastschiff „Adler VI“ der gleichnamigen Reederei, Foto: Arndt
Muscheln und Seetouristen: Der Hafen Hörnum, an der Südspitze Sylts, lebt intensiv von beiden Geschäftsfeldern.
In den zurückliegenden 20 Jahren hat sich Hörnum auch und gerade dank seiner günstigen geografischen Lage zu einer Drehscheibe für Erzeugnisse aus der Muschelfischerei entwickelt. Daneben ist der Standort auch für die mittelständische Fährschiffsreederei „Adler-Schiffe“ von Sven Paulsen von besonderer Bedeutung.
Das Unternehmen, dessen Stammsitz sich in der Inselhautpstadt Westerland befindet, hat nach eigener Darstellung ein nachhaltiges Interesse am Fortbestand und auch der gezielten Weiterentwicklung dieses Hafens. Darum sorgt sich die Reederei, wie auch andere Partner aus der maritimen Wirtschaft über den schleichenden Rückzug des Bundes aus seiner finanziellen und organisatorischen Verantwortung aus dem mit Abstand größten Hafen auf der nordfriesischen Insel. Der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) unterstrich kürzlich anlässlich des Auftakts zur diesjährigen Muschelsaison an Bord des Ausflugsschiffes „Koi“ die Bedeutung des Hafens nicht nur für die Muschelfischerei. Zugleich bedauerte er, dass man den Hafen nach dem Rückzugsbeschluss des Bundes nicht in Landeseigentum überführt habe.
Nach mehreren Ausschreibungen und Wettbewerben seien für die Um- und Neugestaltung des Hörnumer Hafens „jetzt Preise im Raum, die nicht mehr bezahlbar sind“. Carstensen empfahl, weniger Geld für Gutachten auszugeben und zu versuchen, gemeinsam mit der Kieler Landesregierung eine tragbare Regelung für die Zukunft hinzubekommen.
Die Muschelfischerei vor Schleswig-Holsteins Westküste hat für Peter Ewaldsen, Vorsitzender der „Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelfischer e. V.“, schwierige Zeiten hinter sich. 2017 wurden rund 14 400 t angelandet. Für 2018 rechnet Ewaldsen mit einem ähnlichen Ergebnis. Der Muschelmarkt werde stark durch die Niederländer dominiert. JM/EHA