In Hamburg sagt man einfach tschüss

Michel“, Landungsbrücken-Ensemble, Elbphilharmonie, Stückgutfrachter „Cap San Diego“ und die Bark „Rickmer Rickmers“. Dieses weltweit einmalige Ensemble ziert die nördliche Hafenkante im Hamburger Hafen und bildet die Motiv-Collage für ungezählte Fotoaufnahmen von Touristen aus aller Welt.

Jetzt kommt Bewegung in dieses markante Stück Hafenmeile: Denn die beiden, vom Grundsatz her mobilen Elemente, der 54 Jahre alte ehemalige Hamburg-Süd-Schnellfrachter sowie der 1896 gebaute Großsegler, verlassen nacheinander ihren Standort im Bereich der Überseebrücke – zumindest für eine gewisse Zeit. Doch wie heißt es stets: „In Hamburg sagt man tschüss.“

Den Anfang macht dabei die „Cap San Diego“, der einstige „Schwan des Südatlantiks“. Am Freitagvormittag um 10 Uhr machen sich Schiff, Besatzung und die rund 500 eingeschifften Tagesgäste mit Ziel Kiel auf den Weg. Der Sommertörn steht an. Es geht dabei durch den Nord-Ostsee-Kanal, ein für sich genommen bereits beeindruckender Reiseabschnitt. In der Landeshauptstand wird der Dampfer dann im Bereich des ehemaligen Seefischmarktes auf dem Kieler Ostufer im Bereich der Einmündung der Schwentine in die Förde festmachen. Vom 1. bis zum 4. August wird „die alte Dame“, wie die Besatzung ihr Schiff auch liebevoll nennt, in der Landeshauptstadt zu besichtigen sein, täglich von 10 bis 18 Uhr. Dabei werden alle Hilfsdiesel laufen, denn es gilt weiterhin „Seebetrieb“. Am 5. August heißt es dann um Punkt 11 Uhr wieder: „Alle Leinen los und ein – Kurs Hamburg liegt an“. In drei Etappen geht es zurück in den Heimathafen, den das Schiff am Sonntag, den 7. August spätestens gegen 18 Uhr erreichen wird. Im Verlauf des elftägigen See- und „Seh“-Törns wird das größte fahrtüchtige Museums-Frachtschiff der Welt nicht nur weitere 150 Seemeilen zurücklegen. Es werden auch rund 3000 Passagiere erwartet und mit einem einmaligen Flair beglückt.

Einen vergleichsweise kurzen Reiseweg hat hingegen die 97 Meter lange und 12,20 Meter breite „Rickmer Rickmers“. Denn die mit einem markanten Rumpfanstrich versehene Bark verholt in die gegenüberliegende Werft Blohm + Voss. Die Traditionswerft, in der das Museumschiff nach THB-Recherchen zuletzt 2010 lag, führt umfangreiche Sanierungsarbeiten durch. Wert: rund 1,9 Millionen Euro. Das Bemerkenswerte daran: Die Kosten werden durch eine entsprechende Zuwendung des Bundes, konkret der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aufgefangen. Der entsprechende Förderbescheid war für die Museums-Stiftung so etwas wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, trägt er doch das Datum 4. November 2015. Und das sind die vier Kernbestandteile des Sanierungspaketes, das ab dem 1. August bis Ende des Monats ausgeführt werden soll: 1. Schiffbauliche Sanierung, 2. Sanierung des kompletten Riggs, 3. Sanierung der Bug- und Heckverzierung und 4. Sanierung der Außenanlage vor dem Schiff. Alle Beteiligten müssen auf eine terminliche Punktlandung zuarbeiten, denn ab dem 2. September soll die „Rickmer Rickmers“ wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Der inzwischen so vertraute Großsegler kam am Hafengeburtstag des Jahres 1983 (7. Mai) als stählerner Elendshaufen nach Hamburg – gerade noch vor dem Schneidbrenner gerettet. In aufopferungsvoller, mehrjähriger Arbeit vieler Schifffahrtsbegeisterter wurde die Bark wieder aufgefixt und liegt seit September 1987 als Hingucker am Fiete-Schmidt-Anleger – ein hoch gefragtes Fotomotiv und ein sehr beliebter Veranstaltungsort. EHA

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben