Inbetriebnahme von Nord Stream 2 verzögert sich

Das Spezialschiff „Castoro 10“ im Einsatz für Nord Stream 2, Foto: Nord Stream 2
Die Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 verzögert sich. Ursprünglich sollte zum Jahresende das erste russische Erdgas strömen. „Wir haben geplant, das Projekt in den nächsten Monaten im Einklang mit allen rechtlichen und technischen Vorgaben abzuschließen“, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung könne aufgrund des Wetters nicht genannt werden.
Bislang wurden den Angaben zufolge 2100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch. Durch die doppelsträngige Leitung soll Erdgas aus Russland über 1200 Kilometer zu den europäischen Verbrauchern transportiert werden. Pro Jahr sollen bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas die Pipeline nach Europa passieren – noch einmal so viel wie durch Nord Stream 1.
Ein anderes Energiegroßprojekt kommt gut voran: Der Bau der Stromleitung Nordlink ist auf der Zielgeraden. In Brunsbüttel laufen die Arbeiten für die Querung des Nord-Ostsee-Kanals auf Hochtouren, sagte Tennet-Sprecher Mathias Fischer am Montag. Dort werden die Stromkabel unter der 180 Meter breiten Schifffahrtsstraße in 26 Metern Tiefe verlegt. Nach dem Einsetzen von Leerrohren in die Bohrlöcher werden die Kabel im kommenden Jahr eingezogen. Die Inbetriebnahme von Nordlink ist für Ende 2020 geplant. Nach bestandenen Tests soll die offizielle Fertigstellung im Jahr 2021 erfolgen. Die 623 Kilometer lange Leitung soll dem Austausch erneuerbarer Energien zwischen Deutschland und Norwegen dienen. fab/lmv