Knud Sörensen: 32 Jahre für den Hafen Kiel

Geht jetzt von Bord: Knud Sörensen

Übernimmt: Dr. Timo Rosenberg , Fotos: Arndt, Hafen Kiel
Alles hat ein Ende - auch ein erfülltes Berufsleben: Für Knud Sörensen, Marketingdirektor der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG und Geschäftsführer der Kombi Port GmbH, beginnt mit dem 1. Januar 2018 die „Rentier“-Ära.
32 Jahre stellte sich Sörensen, der bereits von seinem Vor- wie auch Nachnamen denkbar „typisch norddeutsch“ wirkt, in den Dienst des Hafens. Als er 1985 bei den damaligen Hafen- und Verkehrsbetrieben (HVB) der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt seine Arbeit als „Kundenberater“ aufnahm, war der Hafen Kiel so etwas wie ein größerer Regionalhafen und hatte auch nicht ansatzweise die heutige Bedeutung.
Sörensen ist auch hinsichtlich seines Berufsweges so etwas wie „typisch nordisch“. Bevor er beim Hafenbetrieb anfing, dessen Firmierung seit 1996 offiziell Seehafen Kiel GmbH lautet, machte er eine Ausbildung zum „Kaufmann im Reederei- und Schifffahrtsgewerbe“, heute kurz „Schifffahrtskaufmann“. Sein Start ins Berufsleben 1971 erfolgte bei jenem in Kiel verankerten Unternehmen, das so etwas wie eine Karriereschmiede für die Schifffahrtsbranche im Land zwischen den Meeren war und auch ist: Sartori und Berger (S&B). Was danach folgte, ist auch typisch für viele Nordlichter: Wenn schon zum „Bund“, also der Bundeswehr, dann natürlich zu den „blauen Jungs“, also der (damaligen) Bundesmarine, die seit Anfang der 1990er Jahre offiziell Deutsche Marine heißt. Nach dem „Bund“ lauteten die weiteren Berufsstationen H. Klinck, eine Schifffahrtsagentur und zugleich Firma für Holzimporte sowie bei Zerssen am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und der Agentur der damaligen Langeland-Kiel Linjen. Seit 1985 also der Hafen Kiel. Bereits zwei Jahre später stieß er zur Marketing-Abteilung des Unternehmens, zu deren stellvertretendem Leiter er 1992 befördert wurde. Darüber hinaus erhielt er für das Beteiligungsunternehmen Kombi Port GmbH 2005 Prokura und wurde 2011 zum
dortigen Geschäftsführer berufen. In 2012 übernahm Knud Sörensen schließlich die Leitung der Marketingabteilung der Seehafen Kiel GmbH und erhielt Prokura.
Menschen vom Schlage eines Knud Sörensen sind für jedes Unternehmen ein Segen und Geschenk. Für Sörensen war und ist die Weiterentwicklung des Hafens so etwas wie eine Herzenssache. Das stellte auch Hafenchef Dr. Dirk Claus am Donnerstagmorgen bei der offiziellen Verabschiedung Sörens vor rund 40 Freunden und Geschäftspartnern aus der maritimen Verbundwirtschaft fest. Der Ort: die „Kombüse“ des Eckmannspeichers, einem markanten Gebäude an der Hafenmeile.
„Die Ansiedlung von SCA und Iggesund Paperboard im Kieler Ostuferhafen ist auch Ihr Verdienst“, sagte Claus. Tatsächlich bewirkt die im Spätsommer 2016 vollzogene Verankerung der Schweden im Ostuferhafen, dass Kiel in diesem Jahr beim Seegüterumschlag erstmals die magische Grenze von sieben Millionen überschreiten wird. Reichlich Zugkraft, im besten Wortsinne, entfaltete Sörensen in den zurückliegenden Jahre auch beim Thema „intermodaler Verkehr“ Schiene, Schiff und Lkw. Hafenchef Claus dazu: „Der Name Knud Sörensen steht auch für die positive Entwicklung des kombinierten Ladungsverkehrs und die
Einrichtung von Ganzzugverbindungen nach Norditalien.“ Besonders gut erkennbarer Gradmesser dieses Kieler Kombi-Erfolgs ist der Bereich Schwedenkai. „Hier ist es gemeinsam mit unseren Partnern gelungen, einen Großteil des Wachstums im Seehafenhinterlandverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“ Auf die Ära Sörensen folgt die Epoche Dr. Timo Rosenberg. Er wird zum 1. Januar 2018 neuer Marketingdirektor und Prokurist. Für den Seehafen Kiel ist er seit Anfang 2013 an Bord, verantwortlich für die Unternehmensentwicklung. EHA