Kraftakt für Hollands Häfen

Zentrum der niederländischen Hafenwirtschaft und weiter auf Top-Niveau in der Welt: der Hafen Rotterdam, Foto: Arndt
Die Niederlande müssen weiterhin ein lebhaftes Interesse daran haben, dass die Häfen einen Spitzenplatz auf europäischem Niveau, aber auch im interkontinentalen Vergleich belegen.
Dafür will sich jedenfalls der Dachverband der niederländischen Seehafenverkehrswirtschaft, kurz „BOZ“ (Branche Organisatie Zeehavens) stark machen. Es geht insgesamt um fünf große Hafenstandorte in Holland, allen voran Rotterdam als weiterhin umschlagstärksten Seehafen in Europa und weiterhin auch im internationalen Vergleich auf einem sehr guten Platz verankert.
Die Plattform BOZ widmet sich in einer aktuellen Erklärung dem jetzt durch die niederländische Regierung – konkret das Verkehrs- und Infrastrukturministerium in Den Haag – präsentierten „Hafenbericht 2020–2030“. Er steht unter dem Leitsatz „Agenda voor kratchtige havens in een duurzame en digitale economie“. Frei übersetzt bedeutet das: „Fahrplan für eine starke Seehafenverkehrswirtschaft als integraler Bestandteil einer nachhaltigen und digital ausgerichteten Wirtschaft“.
Dass die niederländische Hafenwirtschaft weiterhin eine starke Säule der niederländischen Volkswirtschaft ist, belegen für die Häfen-Plattform BOZ diese beiden Zahlen: Demnach sorgen die Häfen und die in ihnen eingebetteten Unternehmen der maritimen Verbundwirtschaft für rund 350.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Die mit den Häfen verbundene Wertschöpfung beläuft sich derzeit auf rund 42 Milliarden Euro. Damit tragen die Häfen als Ganzes zu gut 5,8 Prozent des niederländischen BIP bei. Mit anderen Worten: Es steht damit auch sehr viel auf dem Spiel, betont die BOZ. „Der Erhalt dieser starken Position ist, langfristig gesehen, alles andere als garantiert und selbstverständlich.“ Vielmehr müsse in einer Art nationalem Kraftakt alles getan werden, um weiter im Spitzenfeld zu bleiben.
Für den BOZ muss der niederländische Staat zum Beispiel sicherstellen, dass die Hinterland-Anbindungen qualitativ hochwertig ausgestaltet sind. Dazu gehört für die BOZ auch, dass der Modal-Split zugunsten der umweltfreundlichen Verkehrsträger weiterentwickelt wird. Das große Thema „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ muss engagiert mit Leben erfüllt, entsprechende Initiativen der Häfen und Firmen durch den Staat gezielt flankiert werden. Dazu gehört unter anderem eine wohldurchdachte Energiewende, weg von den fossilen Energieträgern, hin zu den erneuerbaren Energien. EHA