Le Havre: Multi-Bulk-Terminal vor Neustart

Seit Mai 2019 ungenutzt: der Multi-Bulk-Terminal am Südufer des Grand Canal in Le Havre, Foto: Haropa
Der Hafen von Le Havre will den seit Mai 2019 ungenutzten Multi-Bulk-Terminal wiederbeleben. Für dessen Betrieb sei jetzt dem französischen Transport- und Logistikunternehmen Lorany Conseils eine 20-jährige Konzession erteilt worden. Der Umschlag am Südufer des Grand Canal mit einer garantierten Wassertiefe von mehr als 16 Metern solle noch im Sommer starten. Kalkuliert werde zunächst mit einem Umschlagvolumen von 400.000 Tonnen jährlich.
Das Projekt spiegele die Ambitionen und die Strategie des Hafens von Le Havre für die Entwicklung dieses Gütersegment wider, die derzeit auf der Seine-Achse stark an Bedeutung gewinnen würde. Mit der jetzigen Konzessionsvergabe habe sich der Hafen zwei Ziele für die Wertschöpfung aus Hafenimmobilien und Industrie gesetzt. Demnach sollen umgehend wettbewerbsfähige Lösungen für den Ausbau des Klinker-Umschlags sowie für andere Arten von trockenem Schüttgut wie Getreide, Erz, Baumaterialien, Erde und Sediment entwickelt werden.
„Die Wiederaufnahme des Multi-Bulk-Betriebs ist das Ergebnis gemeinsamer und koordinierter Anstrengungen der verschiedenen Hafenkomplexe entlang der Seine-Achse“, berichtet Baptiste Maurand, CEO des Hafens von Le Havre, und fügt hinzu: „Unser koordiniertes Vorgehen mit den Häfen von Rouen und Paris zielt auf den gemeinsamen Aufbau einer Achsenstrategie rund um trockene Schüttgüter ab, die nicht nur die Aktivitäten umfasst, die jetzt im Hafen entwickelt werden, sondern auch das Potenzial, das eine derartige industrielle Ressource darstellt.“
Im Multi-Bulk-Komplex von Le Havre solle zudem eine Anlage für die Annahme und das Recycling von Erde und Sedimenten entstehen. Darüber hinaus werde an einem Projekt für Schlackenimporte und dem Aufbau einer Betonproduktionsanlage gearbeitet. In direkter Nähe zum Terminal stehe ein Grundstück für weitere industrielle Ansiedlungen zur Verfügung. n bek