LNG-Importe stark gestiegen

Flüssigerdgasimporte aus den USA in die Europäische Union haben im zweiten Halbjahr 2018 stark zugelegt.

Seit der Abmachung zwischen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump im vergangenen Juli zur verstärkten Einfuhr unter anderem von Flüssigerdgas seien die Importe um 181 Prozent gestiegen, teilte die EU-Kommission jetzt mit. Gründe für den Anstieg nannte die Brüsseler Behörde nicht.

Juncker und Trump hatten im Juli den Handelskonflikt beider Seiten vorerst entschärft und Gespräche über ein neues Handelsabkommen verabredet. Teil der Vereinbarung war, den Handel mit bestimmten Produkten auszuweiten, darunter LNG.

Mit einem Anteil von 12,6 Prozent an den LNG-Einfuhren der EU seien die USA Europas drittgrößter Lieferant, heißt es jetzt seitens der EU-Kommission. Allerdings sei nach US-Recht immer noch eine vorherige Genehmigung für Flüssigerdgas-Ausfuhren notwendig. Die Beschränkungen müssten gelockert werden, damit mehr Flüssigerdgas aus den USA in die EU exportiert werden könne. Die Entscheidung, LNG zu kaufen, liege letztlich bei den Unternehmen.

Der Markt für verflüssigtes Erdgas entwickelt sich vor allem in Asien sehr dynamisch, hatte der Energiekonzern Shell anhand einer Studie festgestellt (thb.info 25. Februar 2019). China habe im vergangenen Jahr 40 Prozent mehr LNG importiert als im Jahr zuvor und damit für einen Großteil des weltweiten Nachfrage-Anstiegs um 27 auf 319 Millionen Tonnen gesorgt.

In Deutschland bemühen sich mehrere Häfen, Standort eines LNG-Importterminals zu werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nannte zuletzt Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade als mögliche Kandidaten. Umweltverbände monieren, dass etwa in Stade voraussichtlich Fracking-Gas aus den USA genutzt würde – ohne Abwägung aller öffentlichen Interessen. fab/dpa

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