LNG-Terminal bietet „einzigartige Chance“

Die Gewerkschaften betonen die Bedeutung des geplanten LNG-Terminals für die Arbeitsplätze und das Wirtschaftswachstum in Brunsbüttel und der Region. Am Terminal selbst sollen etwa 70 neue Jobs entstehen., Rendering: German LNG Terminal
Die Gewerkschaften DGB Nord und IG BCE begrüßen die Planungen für den ersten deutschen LNG-Terminal in Brunsbüttel.
„Wir brauchen endlich einen grundlegenden und messbaren Einstieg in die Reduzierung von Treibhausgasen vor allem in der Industrie und im Verkehr. Sonst läuft uns die Zeit davon“, sagt DGB-Nord-Vorsitzender Uwe Polkaehn und betont: „Wir haben keine Zeit auf ausreichend grünen Wasserstoff zu warten. Wir müssen schon heute alle Technologieansätze nutzen, die eine Reduktion erwirken können.“ Ein LNG-Terminal in Brunsbüttel biete dafür eine einzigartige Chance und erhöhe zudem die wirtschaftliche Attraktivität des Standortes.
Der Terminal könne dazu beitragen, eine verlässliche und effiziente Energieversorgung für die dort ansässige energieintensive Industrie des ChemCoast Parks sicherzustellen. „Zum anderen wird mit dem Terminal eine Infrastruktur bereitgestellt, die auch für zunehmend klimaneutrale Energieträger genutzt werden kann, zum Beispiel erneuerbares LNG“, erklärt Polkaehn. Brunsbüttel und die Region könnten damit zu einem Standort für die Energieversorgung der Zukunft werden.
„Die Dekarbonisierung der Sektoren Chemie, Energie, Verkehr und Wärme ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Für die Gewerkschaften liegen in der Energiewende bedeutende beschäftigungs- und industriepolitische Chancen“, ergänzt Andreas Suß, Bezirksleiter der IG BCE Schleswig-Holstein. „Auch für unsere oft energieintensiven und mitbestimmten Betriebe an der Westküste stehen wichtige Weichenstellungen an.“ Ziel sei es, gute Arbeit in der Region zu sichern.
Nach Abgaben des Geschäftsführers der German LNG Terminal GmbH, Rolf Brouwer, werden am LNG-Terminal Brunsbüttel selbst etwa 70 Arbeitsplätze entstehen. Hinzu kämen indirekte Beschäftigungseffekte, etwa durch die Inanspruchnahme von Serviceleistungen im Hafenbetrieb und die Beauftragung von Subauftragnehmern zur Wartung des Terminals. Brouwer geht zudem davon aus, dass die Attraktivität des ChemCoast Parks gesteigert wird und sich dort weitere Unternehmen ansiedeln. bek