MAN will 4000 Jobs abbauen

Auch die Reihe der größten Containerschiffe der Welt von HMM fährt mit Motoren von MAN Energy Solutions, Foto: MAN Energy Solutions
Der Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions will fast 4000 seiner weltweit etwa 14.000 Arbeitsplätze abbauen. Allein in Deutschland sollen rund 3000 Mitarbeiter gehen, vor allem im Augsburger Stammwerk, aber auch 150 der 200 Beschäftigten am Standort in Hamburg stehen auf der Streichliste. Das teilte das Unternehmen jetzt mit und nennt hauptsächlich die Folgen der globalen Corona-Pandemie als Ursache. Man erwarte zwar in den kommenden Jahren gleichbleibende Umsätze, wolle deshalb aber die Kosten um 450 Millionen Euro senken, heißt es.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kündigte an, in Gesprächen mit den Verantwortlichen des Unternehmens Unterstützungsmaßnahmen prüfen zu wollen. Er deutete an, dass es vielleicht Möglichkeiten im Bereich der Wasserstoff-Entwicklung geben könnte. Ziel sei die Rettung möglichst vieler der 4300 Jobs in Augsburg, so der Minister.
MAN Energy Solutions ist Teil des Volkswagen-Konzerns, soll jedoch verkauft werden. Vor allem für die Produktion von großen Motoren für Fracht- oder Kreuzfahrtschiffe ist das Unternehmen bekannt. „Wichtige Geschäftsfelder des Unternehmens wie das Kreuzfahrtgeschäft sind unmittelbar von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen, und wir rechnen erst 2023 mit einer Erholung auf das Vorkrisenniveau“, erklärte Vorstandschef Uwe Lauber. Der MAN-Vorstand kündigte an, dass der Personalabbau weitestgehend sozialverträglich erfolgen soll. „Betriebsbedingte Kündigungen können jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden“, hieß es. Dies kritisierte der Betriebsrat. „Betriebsbedingte Kündigungen müssen definitiv ausgeschlossen werden, so wie es im gesamten VW-Konzern üblich ist“, erklärte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Werner Wiedemann.
Vor zwei Jahren hatte MAN Energy Solutions eine neue Strategie vorgestellt, mit der sich das Unternehmen weg vom klassischen Dieselmotorenhersteller hin zu einem Anbieter nachhaltiger Energielösungen bewegen will. Diese neuen Angebote sollen bis zum Jahr 2030 etwa die Hälfte des Geschäfts ausmachen. tja/dpa