„MariData“ der Hochschule Flensburg

Für „MariCoup“ sollen im Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg nautische und schiffstechnische Simulationsumgebungen genutzt werden, Foto: Hochschule Flensburg
Das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg hat mit Partnern aus der maritimen Industrie und der maritimen Hochschullandschaft das Projekt „MariData“ zur Entwicklung eines Energiemanagementsystems für Schiffe gestartet. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Zur Umsetzung soll in Flensburg Personal eingestellt werden.
„Der Energieverbrauch von Handelsschiffen wird maßgeblich durch ihre hydrodynamischen Eigenschaften und die Systeme an Bord bestimmt“, erklärt Diplom-Ingenieur Karsten Werner vom Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg. Das sind für den Antrieb laut Werner bis zu 90 Prozent des Primärenergieverbrauchs. „Das Ziel von MariData ist daher die Entwicklung, Verbesserung und Klassifizierung von rationalen Modulen für das Energiemanagement von Schiffen unter Nutzung einer sorgfältig ausgewählten Kombination aus modernsten maritimen Technologien und Erfahrungen sowie KI-basierten Instrumenten und Methoden“, so Werner.
Neben den Flensburgern sind unter anderem auch die Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt GmbH, das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme, die Universitäten Hamburg, Lübeck und Berlin, C. Büttner Shipmanagement und AVL Software & Functions beteiligt. Zusammen mit Reedereien will man das Energiemanagement und Decision Support System (DSS) unter Berücksichtigung aktueller betrieblicher Zustandsdaten sowie Geoinformationen entwickeln.
Das DSS soll technische, ökonomische und Umwelt-Daten zusammenführen und online Simulationen zur Unterstützung der Schiffsführung bei kurz-, mittel- und langfristigen Prognosen und Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Schiffsbetrieb leisten. Dazu erfolgt die Analyse des aktuellen Schiffswiderstands, der Propulsion und des Kraftstoffverbrauchs bei realistischen Betriebsbedingungen unter Berücksichtigung von Wind- und Welleneinflüssen.
Das Teilprojekt „MariCoup“ soll in Flensburg die Rolle eines virtuellen Referenzkunden in Labor- oder Simulationsumgebung einnehmen. Dazu wird das entwickelte Energiemanagementsystem in die vorhandenen nautischen und schiffstechnischen Simulationsumgebungen eingebunden. Parallel koordiniert das Maritime Zentrum die umfangreiche Ausrüstung verschiedener Schiffstypen der beteiligten Partner mit Bordsensorik, entwickelter Demonstratoren und Software-Modulen zur Einbindung der „echten“ Schiffe und Reedereien in das Decision Support System. tja