„Meeres“-Rauschen am Bodensee

Höhenflug: Der Zeppelin NT schwebt nicht über einem Hafen in der Adria, sondern über Friedrichshafen, Foto: Stadt Friedrichshafen
Keine Frage: Dieses Ereignis wird seinen festen Platz im Geschichtsbuch der Bodensee-Stadt Friedrichshafen bekommen: Für zwei Tage dreht sich ab Mittwoch alles um die maritime Verbundwirtschaft in Deutschland.
Das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin hat zur 11. Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) eingeladen und erwartet über 800 Fachleute in der 53.000 Einwohner zählenden Zeppelin-Stadt, darunter auch jede Menge politischen Spitzenbesuch aus Berlin, etwa Kanzlerin Angela Merkel oder Bundeswirtschaftsminister Dr. Peter Altmaier (beide CDU). Doch auch aus dem benachbarten europäischen Ausland sind hochrangige Gäste avisiert, Denn die NMK hat im EU-Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal.
Zehn Jahre nach dem Lehman-Bank-Erdbeben und der dadurch mit ausgelösten globalen Schifffahrtskrise präsentiert sich die deutsche maritime Wirtschaft als Ganzes heute in einer durchaus starken Grundverfassung, wobei es von Segment zu Segment durchaus Unterschiede gibt.
Über 400.000 Menschen arbeiten derzeit bundesweit in diesem Bereich der Volkswirtschaft und bringen es dabei auf einen Gesamtumsatz von rund 50 Milliarden Euro. Das sollte sich eigentlich sehen lassen können, und zwar auch in einem für seine starke Industriekompetenz so geschätzten „Ländle“.
Tatsache aber ist auch: Das Wissen um und das Bewusstsein für Deutschlands „maritime Power“ nimmt leider mit jedem weiteren 100-Kilometer-Sprung ins Binnenland ab. Für die Ausrichter der NMK ist die 11. Veranstaltung in diesem Reigen seit 2000 (Emden) auch so etwas wie eine Mission etwa mit Kernaussagen wie dieser: Viele international renommierte Unternehmen der maritimen Zulieferindustrie haben ihren Sitz im Süden der Republik: Schiffsmotoren von MAN, Top-Elektronik von Siemens, Motoren- und Antriebstechnik von MTU und so weiter. Allein die deutsche Zulieferindustrie beschäftigt bei einem Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro mehr als 63 000 Mitarbeiter. Rund 80 Prozent der Wertschöpfung beim Bau eines Schiffes entfallen auf Zulieferungen.
Neben den Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften wird auch die Deutsche Marine im Binnenland Flagge zeigen. Ihre Kernbotschaft bringt der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, auf diesen Punkt: „Die Marine ist es, die freie Seeverbindungen gewährleistet.“ EHA