Mehr Seeschiffe auf dem NOK

Begegnungsverkehr auf dem NOK: mehr Schiffe im 1. Halbjahr, hier vor den Schleusen in Kiel-Holtenau, Foto: Arndt
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) spielt für den Seeverkehr in Nordwesteuropa weiterhin eine große Rolle.
Wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWDS) jetzt mitteilte, nutzten zwischen Januar und Juni 2018 insgesamt 14.934 Seeschiffe die künstliche Wasserstraße. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2017 wurden 14.806 Schiffsbewegungen erfasst. Die Frachter transportierten im zurückliegenden Halbjahr 43,3 Millionen Tonnen Ladung über den rund 100 Kilometer langen Wasserweg. Im Jahr zuvor lag die Ladungsmenge zur Halbzeit bei 43,16 Millionen Tonnen.
2017 erlebte der Kanal bei den Verkehrsmengen einen Schub. Seinerzeit wurden rund 86,7 Millionen Tonnen Ladung transportiert, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber 2016 entsprach. Die Zahl der Schiffe stieg 2017 um 985 auf 30.269 Schiffe.
Allerdings lag das Gesamtergebnis noch deutlich unter dem Resultat des bisherigen Spitzenjahres 2008. Damals transportierten Seeschiffe rund 106 Millionen Tonnen Ladung auf der 1895 eingeweihten Verkehrsachse. Das Jahr 2008 hat für die maritime Branche einen besonderen Stellenwert, denn im Gefolge der damaligen Lehman-Bank-Pleite in den USA begann die globale Schifffahrtskrise, deren Auswirkungen weiterhin spürbar sind.
Doch nicht nur die Schifffahrtskrise beeinflusste die Verkehrsmengenentwicklung im NOK in der jüngeren Vergangenheit. Auch zahlreiche technische Ausfälle im Bereich der Schleusenkomplexe in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau schlugen negativ zu Buche. Das gilt im Besonderen bei sehr zeitkritischen Transporten, etwa in der Containerfeederschifffahrt. Sie spielt in der NOK-Statistik eine größere Rolle.
Die Schleusen gelten weiterhin als Achillesferse des Kanals. Die bislang folgenschwerste Havarie der jüngeren Vergangenheit ereignete sich im Februar dieses Jahres, als der Containerfrachter „Akacia“ ein Tor der Großen Südschleuse in Holtenau vollständig zerstörte. EHA