Minister Buchholz geht auf Hafentour

Knapp einen Monat nach seiner Vereidigung geht Schleswig-Holsteins neuer Verkehrs- und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz auf große Hafentour im nördlichsten Bundesland.

Damit unterstreicht er auch den besonderen Stellenwert dieser Verkehrs- und Logistikknoten für das Land zwischen den Meeren. Im Koalitionsvertrag des neuen „Jamaika“-Bündnisses in Kiel finden sich klar formulierte Ziele. So wolle „das Land seiner Verantwortung für die in Landeszuständigkeit verbleibenden Häfen wahrnehmen und damit zum Beispiel auch die Funktionsfähigkeit der entsprechenden tideabhängigen Häfen an der Westküste sicherstellen“. Zudem geht es darum, die Häfen-Hinterlandanbindungen „insgesamt“ zu verbessern. Die Koalition aus CDU, FDP und Grünen will außerdem ein neues Hafenkonzept für Schleswig-Holstein erarbeiten „und daraus Förderkriterien ableiten“. Auch das Thema Landstromversorgung für Seeschiffe soll vorangebracht werden.

Den Auftakt der Besuchsserie macht dabei Lübeck. In der Hansestadt wird der FDP-Politiker am Donnerstagmorgen erwartet. Nach THB-Informationen findet das Gespräch in den Räumlichkeiten der LHG (Lübecker Hafen-Gesellschaft) statt. Das mehrheitlich noch von der Stadt gehaltene Unternehmen ist weiterhin der Marktführer im zweitgrößten deutschen Ostseehafen, doch belasten den Traditionsbetrieb verschiedene Probleme. Dazu gehört zum Beispiel die zukünftige Ausrichtung des Nordlandkais, einem Zentrum für Forstprodukte. Erhebliche Ladungsrückgänge verlangen für diese city-nahe Einrichtung nach einer inhaltlichen Neuausrichtung. Ein anderes, für den Logistik- und Hafenstandort Lübeck wichtiges Thema ist der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals (ELK). Die Maßnahme ist inzwischen Bestandteil des neuen Bundesverkehrswegeplans (BVWP 2030).

Am Freitag dieser Woche reist Minister Buchholz nach Brunsbüttel. Zum Themenkreis des sich sehr expansiv entwickelnden Hafens dürfte unter anderem der angestrebte nationale LNG-Importterminal, aber auch die Verbesserung der land seitigen Hinterlandanbindungen sein, vor allem auch der Schiene. Zudem steht Brunsbüttel auch für das große Thema „weiterer Ausbau des NOK“.

Den Besucherreigen komplettiert ein „Heimspiel“: Beim Seehafen Kiel ist Minister Buchholz für den 3. August avisiert. Im Hafen der Landeshauptstadt läuft es derzeit rund: Das beste Halbjahresergebnis der Geschichte liegt vor, die Erwartungen an den Neukunden SCA erfüllen sich auf breiter Front. Doch Kiel schaut bereits weiter. Der geplante Abriss des Kohlekraftwerkes auf dem östlichen Förde ufer, direkt neben dem pulsierenden „Ostuferhafen-Komplex“ eröffnet Kiel mittel- und langfristig weitere Wachstumsmöglichkeiten. Doch dafür sind wiederum auch entsprechende Zuwendungen der öffentlichen Hand vonnöten. Ein weiteres Thema dürfte die Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe sein, das Ganze vor dem Hintergrund eines auch für Kiel weiter boomenden Geschäfts im Cruise-Segment. Auch die straßenseitigen Anbindungen des Hafens der Landeshauptstadt dürften zur Sprache kommen. EHA

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