MMG: Krise ist überwunden

Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in der Corona-Krise bleibt der Schiffspropeller-Hersteller Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) in Waren an der Müritz für 2021 optimistisch. Wie MMG-Geschäftsführer Lars Greitsch sagte, nimmt der Auftragseingang der Spezialgießerei nach einer mehrmonatigen Flaute wieder zu. „Die Reeder sind schnell aus der Krise herausgekommen“, so Greitsch. Die aktuelle zweite Corona-Welle werde nicht solche negativen Auswirkungen haben wie die erste Welle im Frühjahr des vergangenen Jahres, ist der Geschäftsführer überzeugt.

MMG gilt als Weltmarktführer für den Guss besonders großer Schiffsschrauben mit mehr als zehn Metern Durchmesser. Der Umsatz der Gießerei mit 170 Beschäftigten lag 2019 bei etwa 39 Millionen Euro, für 2020 rechnet Greitsch mit 36 Millionen Euro.

„Der Schiffbau hat sich faktisch seit der Finanzkrise 2008 noch nicht wieder richtig erholt“, berichtet der Werksleiter. Die Warener Traditionsgießerei, die schon Jahresumsätze um 80 Millionen Euro erreicht hatte, musste sich schon seit Jahren mit „schlankeren Kostenstrukturen“ befassen. Dazu gehörte auch eine Vereinbarung mit der IG Metall 2018, als 30 Stellen abgebaut wurden. „Das hat uns in der Corona-Lage auch geholfen“, sagt die zweite Geschäftsführerin Katrin Beuster. Von April bis Juli gab es gar keinen Auftragseingang. Verunsicherte Reeder verschoben Projekte. „Zum Glück gab es keine Stornierungen“, berichtet Greitsch. Seit August drehe sich das Blatt aber wieder, man liege im Plan.

Die Warener haben unter dem Motto „Retro-Fit“ eine Technologie entwickelt, bei der in Dienst stehende Containerfrachter mit effektiveren Schiffsschrauben nachgerüstet werden. Nach Erhebungen kommen weltweit rund 850 Schiffe mit mehr als 3000 Stellplätzen für Transportboxen für ein solches „Retro-Fit“ in Frage – rund 400 davon hat MMG bereits neu ausgerüstet.

„Die Reeder haben gelernt, mit Corona umzugehen“, sagt Greitsch. Er rechne aber frühestens 2023 mit einer vollständigen Erholung beim Schiffsneubau.

In der Corona-Krise wünscht sich der Manager von der Politik unterdessen mehr Rücksicht auf die Menschen, die trotz aller Maßnahmen ihrer Arbeit nachgehen wollen und müssen. So müssten Vertriebsleute auch wieder nach Asien reisen dürfen, ohne dass ihnen Sanktionen drohten. Das sei wichtiger, als kostenlose Tests für Reiserückkehrer. „Ein wirklich verbindliches Gespräch bekomme ich mit manchen Kunden nicht in Videokonferenzen hin, sondern nur direkt“, erklärt der Geschäftsführer. tja/dpa

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