MOL und Uniper planen LNG-Terminal

Uniper SE und Mitsui O.S.K. Lines (MOL) haben eine Vereinbarung über einen LNG-Terminal in Wilhelmshaven getroffen. In der Vereinbarung geht es auch um zusätzlichen LNG-Transport, teilten die Unternehmen am Montag mit. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, eine FSRU (Floating Storage und Regasifizierungs-Einheit) am Uniper-Standort in Wilhelmshaven zu realisieren.

Die FSRU soll eine Aussende leistung von 10 Milliarden Kubikmetern pro Jahr und eine LNG-Speicherkapazität von 263.000 Kubikmetern erreichen. Laufe alles nach Plan, könne die Anlage in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb gehen. „Das Projekt profitiert vom Standort in Wilhelmshaven, wo erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden ist“, so Uniper. Zudem sei Wilhelmshaven der einzige deutsche Tiefwasserhafen und könne ohne Gezeitenbeschränkungen von LNG-Tankern jeglicher Größe erreicht werden. Der Standort liege außerdem nahe der bestehenden Pipeline- und Gasspeicherinfrastruktur Deutschlands.

MOL will die FSRU im Rahmen des Projekts erwerben, betreiben und finanzieren. Uniper als Projektentwickler soll eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Genehmigungen für den Betrieb der Anlage zu bekommen. Auch ist es erklärtes Ziel von Uniper, dass sich weitere Marktteilnehmer für Regasifizierungskapazität in der FSRU Wilhelmshaven interessieren.

Die FSRU-Technologie ist in der LNG-Industrie weit verbreitet. Im Vergleich zu einer Onshore-Anlage kann eine FSRU kostengünstiger und schneller gebaut werden. Risiken aus der Bauphase werden reduziert. Die FSRU wird so konzipiert sein, dass die Beladung von kleineren Tankschiffen für den Einsatz von LNG als Schiffskraftstoff ermöglicht wird.

Zudem soll es möglich sein, LNG auf LKW für den Weitertransport zu laden. Neben der Vereinbarung über die FSRU Wilhelmshaven haben Uniper und MOL einen verbindlichen Transportvertrag abgeschlossen. Demnach wird MOL Uniper LNG-Schiffskapazität äquivalent zu einem 180.000 Kubikmeter fassenden LNG-Tanker zur Verfügung stellen. Der Vertrag beginnt im Dezember 2020. Uniper plant LNG-Lieferungen aus dem US-amerikanischen Freeport. Bereits 2015 hat Uniper amerikanische LNG-Exporte von rund 0,9 Millionen Tonnen pro Jahr unter Vertrag genommen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren.

Umweltverbände und Bürgerinitiativen hatten sich zuletzt gegen die Pläne der niedersächsischen Landesregierung ausgesprochen, den Bau eines LNG-Terminals in Stade oder Wilhelmshaven zu unterstützen (thb.info 11. Dezember 2018). Anhand des Beispiels Stade monierten sie in einem offenen Brief, mit hoher Wahrscheinlichkeit käme Fracking-Gas aus den USA zum Einsatz. Eine sachgerechte politische Entscheidung zur Ablehnung, Unterstützung oder Kofinanzierung von Projekten habe es jedoch nicht gegeben. Der Nabu spricht bei LNG von einer klimapolitischen Fehlinvestition. Fossiles Gas sei nicht die Antwort auf das Klimaproblem des Verkehrssektors. fab

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