Neue Netze sollen Meer schonen

Krabbenfischer an der Nordseeküste sollen mit neuen Netzkonstruktionen den Meeresboden schonen und so weniger Plastikmüll hinterlassen.

Das ist das Ziel eines jetzt gestarteten Forschungsprojekts der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Der Meeresmüll ist ein ökologisches und auch ein ästhetisches Problem, sagte die niedersächsische Fischereiministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in Hannover. Durch weniger Bodenberührung der Netze würde auch der Einfluss der Fischerei auf den Meeresboden sinken. Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) lobte zum Projektstart die Beteiligung der Fischer, die nach Lösungen beim Meeresumweltschutz suchten.

Ursache des Müllproblems sind die meist orangefarbenen Kunststofffäden, die als Scheuerschutz von Grundschleppnetzen dienen. Wenn die Fäden abreißen und an Strände gespült werden, können sich Seevögel beim Nestbau darin verfangen und verenden. Der Scheuerschutz aus Polyethylenfäden wird europaweit unter anderem in der Krabben-, Schollen- und Seezungenfischerei eingesetzt. Neue Konstruktionen sollen den Plastikschutz überflüssig machen.

Projektpartner ist das Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock, das über Jahre große wissenschaftliche Erfahrungen in der Fangtechnik gesammelt hat. Ergebnisse sollen Anfang 2021 vorliegen.

Die Krabbenfischerei in der Nordsee hat im vergangenen Monat nach schwierigen und langwierigen Diskussionen mit den Umweltschutzverbänden das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei erhalten. Zwölf Erzeugergemeinschaften mit mehr als 400 Krabbenkuttern in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden wird damit bescheinigt, dass sie die Umweltkriterien des MSC (Marine Stewardship Council) erfüllen. FBi/lni

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